Seensucht (Am Gardasee 2009)

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    • Seensucht (Am Gardasee 2009)

      PROLOG:

      Es gibt Überraschungsbesuche, Überraschungsfeiern, Überraschungsgeschenke - ja, auch Überraschungseier. Seit ein paar Wochen weis ich: Es gibt auch Überraschungsurlaube!
      Tja - und wie finde ich jetzt die Überleitung? Sagen wir mal so, ich war eigentlich schon längst überreif für ein paar sonnige Tage in Schräglage…

      Aber mal von vorne, es folgt nun ein Reisebericht in mehreren Akten mit 3 Hauptakteuren, 2 Moppeds, 1 Ferienwohnung , unzähligen Kurven, Bildern, jeder Menge Spaß usw usw...

      Die 3 lustigen Zwei machen Urlaub am See

      “Was mach mer ‘n näxts Joahr?” So oder zumindest so ähnlich lautet jedes Jahr spätestens im Herbst die Frage wenn es um die Urlaubsplanung geht. Schweizer Alpen und Dolomiten quer ab hatte ich im Sommer 2006, ein Jahr darauf gings mit einer größeren Gruppe nach Slowenien und letzten Sommer wurde mir ein kleiner Traum erfüllt indem wir durch die französischen Seealpen bis nach Monaco fuhren. Zwischendurch in unregelmäßigen Abständen mal durch Tschechien, Elsass, Belgien, Luxemburg.... Also - was tun? OK, Ziele gibt’s noch jede Menge, (das wäre also nicht das Problem) die Reihenfolge macht Kopfzerbrechen.
      Wie es der Zufall so will entdeckt man beim Aufräumen wieder alte Reiseführer, mittendrin steckt noch ein Lesezeichen: GARDASEE.

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      Nun gut, warum auch nicht.
      Im Winter werden die Planungen just wieder über den Haufen geworfen, der Rest der Clique will nach (oder sagt man auf) Sardinien. Auch recht, dauert halt noch bis Mitte September.
      Im Februar 2009 auf der IMOT fallen einem erneut Prospekte für den Gardasee in die Hände. Alles ganz, ganz schlecht fürs akute Fernweh, der Winter war eh wieder viel zu lange und zu kalt. Tja - es fehlt Prinzip nur noch ein Goldesel daheim.
      Durch einen seltsamen Zufall erfährt man, das die Verwandtschaft mit einem Wochenendabstecher über München auch an den See will, jedoch wird deren BMW aus Logistikgründen daheim bleiben müssen.
      Ja - und jetzt folgt ein Ablauf einfacher Denkweise: “Hey, ihr habt doch ’ne Hängerkupplung, da komm ich einfach mal mit, ich besorge den Hänger, Moppeds drauf und ab dafür!” Die Verwandtschaft will am Samstag noch auf ein Konzert im Olympiastadion, ich stoße am Sonntag dazu….

      Sonntag, 14, Juni 2009

      Der akustische Supergau beginnt pünktlich um 6:00 Uhr in der Früh: mein batteriebetriebener Funkwecker beginnt zu schreien und reißt mich aus dem Schlaf. Verdammt - da war doch heute noch was. Ach ja richtig, vor mir liegen entspannte 200 Kilometer Geradeausfahren auf der Autobahn bis München wo das Gespann auf Doris und mich wartet.
      Nach einem viel zu kurzen Frühstück sitze ich pünktlich um 7 Uhr auf dem vorgepackten Mopped. Circa 2 Stunden später finde ich nach einem wirklich ganz kurzen Umweg das Hotel welches wir als Treffpunkt ausgemacht hatten und Doris nimmt neben Gisela auf dem Hänger Platz.

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      Ich ziehe mich derweil auf dem Parkplatz um. Zum Glück hatte ich vorher die noch die Videokamera zu Überwachung entdeckt. :nuts:
      Wir fahren die A99 südwärts, machen einen Zwischenstopp um ein paar Liter Diesel nachzufüllen um zumindest bis Innsbruck zu kommen und ich genehmige mir einen großen Kaffee aus dem Pappbecher dazu.

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      Die Reise dauert dann auch nicht lange bis zum nächsten Stopp, da wir noch ein Pickerl für die österreichische Autobahn brauchen. Gleichzeitig wird noch der Brenner bezahlt (=Videomaut) und sofort wieder umgetauscht: das Nummernschild auf dem Bon passt nicht zu dem Auto. Der Tank vom Zugfahrzeug wird jetzt bis zum Stehkragen gefüllt und der Radiosender Ö3 vermeldet einen “grandiosen Draußen-bleib-Tag”! :nixweiss:
      Ich beschließe einen Frühschoppen als Beifahrer und decke die Mannschaft mit pfandfreien Dosenbier für den Abend ein.
      Wir reisen nach Italien ein, man erkennt es sofort an den rostigen Leitplanken. Bei einer Pinkelpause stellen wir das Gespann neben einem LKW aus Slowenien ab und schlendern noch etwas durch den Shop. Jedoch, 4 Euro für ein belegtes Brötchen und 3 Euro für eine Rolle Pringles sind schon eine Frechheit. Da wollen wir doch lieber mal nach einem goldenen M in Bozen Ausschau halten, fahren bei der Abfahrt Süd raus und verfranzen uns nahezu hoffnungslos. Ohne Erfolg kreiseln wir durch ein häßliches Industriegebiet und fahren wieder auf die Autostrada bis Roventero Süd. Ein relativ neuer Tunnel verwirrt das veraltete Kartenmaterial. Lange dauert es nicht mehr, noch ein Linksbogen und vor uns liegt der Lago di Garda in der Mittagssonne.

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      Die Anreise gestaltet sich jetzt als Slalom um die Unmengen an Touristen, die den Surferort Torbole belagern. Mit Hänger natürlich nahezu doppelt spannend.
      Auf der berühmten Gardesana Occidentale verläuft unsere Route weiter am Westufer bis die Auffahrt nach Tignale rechts abzweigt. Ich freu mich, am liebsten würde ich jetzt schon Doris abladen und die Straße raufhascheln.
      An der Ferienwohnung angekommen macht Matthias einen doofen Anhängeranfängerfehler der uns dazu zwingt die beiden GSen rückwärts bergauf vom Hänger zu zerren, was uns dann auch irgendwann glückt.

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      Inzwischen ist auch die Tochter des Hauses eingetroffen - ich könnte mich auf der Stelle verlieben: Ist die niedlich!!! Sie begrüßt uns und verwendet geschätzte 10.000x das Wort “Entschuldigung”, da die Wohnung noch gereinigt werden muß. Wenigstens die Verwendung meines geringen italienischen Wortschatzes findet bei ihr Anklang. Schön.
      Wir bekommen noch die Einweisung in die Wohnung, einen Brötchenlieferservice gibt es auch. Die Bude ist ein echter Geheimtipp - und soll es auch bleiben!!! :frech:

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      Trotz allem sind wir ein wenig geschafft und beschließen deshalb Essen zu gehen.
      Wir laufen runter zu der empfohlenen Kneipe und essen dort leckere Nudeln mit Tomatensoße satt. Die Wirtin ist eine lebendig gewordene “Bertoli-Oma”! Hach, ich liebe diesen Kitsch.
      Wir sitzen noch eine Weile, dann heißt’s wieder rauf laufen, Wein und Dosenbier trinken, Notizen machen, Eros Ramazotti hören, auf den See runterglotzen, noch mehr Bier trinken.

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      Feierabend….. Laptop zu, es ist 20 Minuten nach 12.
      MfG Markus

      Ein intelligenter Mann ist manchmal gezwungen sich zu betrinken um die Zeit mit Narren zu verbringen! :nuts:
      Ernest Hemingway
    • Montag, 15. Juni 2009

      Um 7:40 Uhr wache ich auf, heute wird Mopped gefahren… und zwar reichlich. Die Tour dafür habe ich mir daheim schon auf dem Motorrad-Tourenplaner erdacht. Von der Streckenlänge zwar durchaus überschaubar, dafür gespickt mit Kurven der Extraklasse: Es gibt die 4-Seen-Runde (Garda, Valvestino, Idro, Ledro) und einkaufen müssen wir vorher auch noch was. Das Finden eines kleinen Supermarktes gestaltet sich anfangs etwas schwierig, aber dank einer Tourist-Info wird der dann doch schnell gefunden.
      Wir frühstücken auf dem Balkon mit dem sensationellen Ausblick und machen uns danach ausgehfein.

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      Ich tanke Doris noch mal direkt in Tignale voll. So brauche ich mir wenigstens den Tag über nicht mehr den Kopf zerbrechen ob oder wo ich eine andere Zapfungsstelle finde.
      Ich lasse meine Schwarze erst sanft den Hang runterrollen und wedle mich langsam warm, der Motorradurlaub beginnt. Auf den wenigen Kilometern hinunter zur Küstenstraße werden ruckzuck ungefähr 400 Höhenmeter niedergemacht. Unten laufe ich auf die anderen Beiden auf und gemeinsam fahren wir ein Stück südwärts.
      Nach ein paar Kilometern zweigt die Straße rechts wech (Klar, macht Sinn: links ist ja ganz viel Wasser) zum Lago di Valvestino. Die Straße? Ein Traum: die Steilküste hinauf folgen verdammt viel Kehren, etwas später führt die Route in die Schlucht. Huiiih, ist das Geil: das Mopped steht hier kaum mal in der Geraden, eine kurze Kurve jagt die Nächste. Nachdem man hier mit dem Fotografieren eh nicht hinterherkäme laß ich lieber gleich ganz. Dafür hab ich bei DuRohr ein nettes Onboard-Video gefunden:

      Zum Ankucken reicht ein Klick auf die Kamera -> [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/cameras-10ewfe.gif]

      Ums kurz zu sagen: Ja, ich habe eine neues Lieblingsstrecke gefunden. Am grünlich schimmernden Stausee Lago di Valvestino vorbei und die einzigen geraden 100 Meter führen über eine Brücke. Übrigends auch der einzige Punkt an dem man überholen kann wenn einem der vorausfahrende die Ideallinie versaut. Ich mag mir in diesem Punkt gar nicht vorstellen wie viel Verkehr und Stopp-and-Go hier an den Wochenenden herrscht.

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      Zwischen den beiden Seen zweigt die Strecke hinauf nach Magasa ab. Dieser Ort wird als besonders verträumt und malerisch in dem Reiseführer angepriesen. Natürlich falle ich darauf herein und will dahin. Die Straße ist zwar in einem passablen Zustand aber auch wieder nix besonderes; so was findet man teilweise auch bei uns oben im Frankenwald. Der Ort selber ist winzig. Die Rede ist von ca. 100 Einwohner, von der Idylle finde ich auch nix. Die 5 Autos auf dem Parkplatz sind auch mit deutschen Nummernschildern versehen. Von wegen Geheimtipp. Also mein Tipp für die Leute die meinen ebenfalls die Tour nachfahren zu müssen: Laßt’s aus, es lohnt sich nicht!

      Ich kehre wieder an die Abzweigung zurück und sehe gerade noch wie die Graue ebenfalls zum Lago di Idro abbiegt. Zusammen schwingen wir die vielen Kehren hinab ins Tal und machen ein paar Fotos. In dem Ort Idro selber trennen sich erneut unsere Wege, ich habe mir aus dem MTP eine etwas längere Tour herausgesucht. Die Straße nennt sich hier im Ort “Via Idro” und soll über eine kleine Kammstraße oberhalb führen. Zunächst hält mich ein Verbotsschild davon ab, jedoch denke ich mir, dass man vor einer Baustelle immer noch umdrehen und zurückfahren kann. Meine Zweifel bestätigen sich nicht. Erinnerungen an den Ucceapass kommen hoch. Der Wald lichtet sich und gibt die Aussicht auf den Idrosee frei.

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      Diese kleine Straße endet in Vestone. Hier ist man zumindest Montags fern ab der Touristen. Über Nozza, Belprato, Navono, und Marmentino folge ich wiederum über eine nahezu verkehrsarme Straße. In Taverone sul Mella weist mir das Navi den Weg nach rechts, grobe Richtung Manivapass.
      Hier parken mir erstmal eine Gruppe holländischer FJR-Fahrer die Ideallinie zu. Richtig ärgerlich find ich aber, dass der Passo Croce Domini noch gesperrt ist. Na ja - dann fahre ich nachher halt die asphaltierte Straße wieder runter. Der Zustand des Belags bei der Auffahrt ist eh schon als mangelhaft zu beschreiben.
      Oben am Pass steht schon wieder Gisela samt Besatzung. Die GS ist voller Schmodder, sie mußte heute im Gegensatz zu meiner über einen teilweise geschotterten Weg den Weg hinauf zum Pass kämpfen.

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      Diese Straße bin ich heraufgefahren

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      Wir machen wieder eine Reihe der berühmten Passbilder, latschen ein wenig herum,

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      überqueren den Parkplatz auf 1644 Metern Höhe und kurven hinunter nach Bagolino, ebenfalls auf einem sehr schmalen Weg. Es geht zurück zum Idrosee, diesmal an das Nordufer. In Storo verpasse ich eine Abzweigung und mein Tomtom macht mich schon wieder wahnsinnig, weil es mit aller Gewalt einen nichtvorhandenen Wegpunkt einsammeln will. Ich finde dann nach einem kurzen Umweg eben jenen und über eine Ortsumgehung (hier siehts aus wie im Allgäu) führt der Verlauf nach Tiarno di Sopra.
      Das Val di Ledro ist landschaftlich wunderschön, die Straße gut, das Wetter traumhaft und Doris ist gut drauf. Alles wäre hier wunderprächtig, wenn nicht 4 Wiesbadener Halbidioten meinten alleine auf der Straße zu sein. Ich pfeife auf die “allgemeinen Gruppenregeln” und nach kurzer Zeit bin ich dann auch vorbei.
      Als nächsten Treffpunkt hatten wir uns ein empfohlenes Cafe am Strand vom Lago di Ledro ausgesucht. Es werden 3x Cappuccino bestellt die sich als sehr lecker erweisen. Und bei einem Preis von 1,60€/Tasse kann man auch nicht besser meckern.

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      Es zieht uns nach einer Weile weiter und nach wenigen Kilometern bleibt uns nix weiter übrig als durch den knapp 5 Kilometer langen Tunnel geradeaus nach Riva zu fahren. Im Ort selber möchte ich gerne ein obligatorisches Beweisfoto mit dem Hotel Sole im Hintergrund schießen. Ich biege auf den Parkplatz an der Uferpromenade ab und schon fuchtelt ein Moppedfahrer mit Rother Kennzeichen vor uns herum, wir sollen auf keinen Fall hier stehenbleiben, parken scheidet völlig aus. Was ich zuerst als Gag unter Mittelfranken verstehe entpuppt sich rasch als allgemeine Warnung unter Bikern: die Gendarmerie ist vor Ort und verteilt anscheinend nach Gutdünken Strafzettel. Tja - da ist man machtlos. Wir parkieren unsere Zweiräder am gegenüberliegenden Straßenrand auf ausgewiesenen Stellplätzen und machen halt Bilder mitohne Moppeds.

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      Bei der Weiterfahrt nach Limone halten wir wieder an einem Supermarkt um gekühltes Bier für daheim nachzuladen und erstehen ein bierähnliches Warsteinerplagiat. Da soll noch mal einer sagen das die Chinesen alles kopieren.

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      Die letzten Kilometer des heutigen Tages führt mich dann noch durch die Brasaschlucht. Ich hab schon vieles gesehen, aber das gehört definitiv zu den schönsten Strässchen, die ich jemals erlebt habe. Mit dem Auto möchte ich hier trotzdem nicht durchfahren, dafür ist sie mir einfach zu schmal. Mit dem Bilder komme ich hier eh nicht hinterher, also lasse ichs.

      Na gut, zumindest mal eins…

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      Daheim, die BMWs werden abgestellt und ich habe eine Idee: ich eröffne heute die Poolbar!

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      Zum Abendessen gibt’s noch Brötchen mit Belag, ein bisschen Salat und Eier, dazu Wein und Bier.
      Es folgt Programmpunkt „ganz viel Bier auf dem Balkon trinken“….

      ….wann wir dann ins Bett sind weis ich nicht mehr, wir haben ganz schön einen im Tee.
      Dateien
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      MfG Markus

      Ein intelligenter Mann ist manchmal gezwungen sich zu betrinken um die Zeit mit Narren zu verbringen! :nuts:
      Ernest Hemingway
    • RE: Kommentare?

      Original von tdmler
      wer sagte, dass du auf Kur bist??? Alles gelogen, wie mir scheint :laugh:
      ;)


      DAS war dann danach - da kommt sicher auch noch ein Bericht! :wink2:

      Jetzt dürfen wir uns erstmal über den klasse Bericht zur Seensucht freuen - das weckt wirklich Sehnsucht - ich will auch wieder weg...
      ...oder erstmal überhaupt wieder Moppedfahren :nuts:
      Ein Freund ist ein Mensch, der mich so nimmt, wie ich bin - und nicht so, wie er meint, dass ich sein sollte oder wie er am wenigsten Schwierigkeiten mit mir hat.
    • :wink2:Hi Markus :wink2:!! Wielange bist nu unterwegs?? Könnte dir Taaaageee lang "zuhören"!! Einfach super geschrieben!! Macht richtig Spaß, zu lesen!! :top: :respekt: Warte gespannt auf die fortsetzung!!! :thankyou:
    • Dienstag, 16. Juni 2009

      Ich wache erneut wieder viel zu früh auf was eigentlich gar nicht so mein Fall ist, alles andere in der Wohnung schläft noch. Beschließe zumindest mal den Tisch zu decken und die Brötchen aus dem Keller zu holen bis das der Rest aufsteht. Auch die Sauerei vom Vorabend wird noch aufgeräumt. Fast.

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      Dann vertreibt man sich die Zeit halt durch Spielereien mit der Digicam

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      Es gibt Frühstück mit typisch italienischen Ciabattabrötchen, Nutella, Aprikosenmarmelade und dazu leider nur einen löslichen Schnellkaffe. Tja, zumindest daran kann man noch arbeiten. Aber meckern is nich, besser wie nix. Das Wetter ist jedenfalls wieder 1A.

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      Eine ebenso vorgefertigte Tour Richtung Trento wird beschlossen und ich lade die Route vom MTP auf die Navis.
      Der Start beginnt um kurz nach 10 Uhr und in Limone stehe ich gefühlte 200 Jahre wegen eines Wolfsburgers im Stau, weil der sich trotz ellenlanger Verkehrslücken nicht abbiegen traut. Auch der alltägliche Stau vor und in Riva trägt nicht zwingend zur guten Laune bei. OK, es ist Urlaub, da verzeiht man so was auch mal. Muß man ja.

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      Durch Torbole hindurch und am Kreisverkehr links wieder in die Berge über den “Passo San Giovanni”, welcher eigentlich nur eine leichte Erhöhung der Straße ist. Zumindest wenn man sich den Rest der Gegend hier betrachtet. Kurz vor Loppio tanke ich noch mal das Faß meiner GS voll um erneut meine Ruhe zu haben. Der Tankwart ist anscheinend leicht damit überfordert und verkleckert für ‘nen guten Euro Sprit über mein Mopped. Dafür kommt er gleich mit einem Lappen angeflitzt und ledert Doris von oben bis unten ab. Brav, für diese Leistung könnte er eigentlich gleich wieder 5 Euro extra verlangen.
      Die Route führt mich etwas später links ab der Hauptstraße nach Valle San Felice Mosi hinauf nach Pra del Lago. Dieser Pass hat anscheinend keinen Namen, macht mir aber nix. Schön zu fahren ist er trotzdem. Oben am Scheitelpunkt stehen vor einem Café die letzten Motorräder, die ich in den nächsten Stunden sehen werde. Die Fahrer der Zweiräder sitzen an Tischchen dahinter und schlürfen ihren Morgenkaffee.
      Ein schmales Asphaltband windet sich quer über die Wiese, irgendwie hab ich das Gefühl als ich wäre hier falsch. So nach und nach verbreitert sich die Straße wieder, der Verkehr bleibt trotzdem aus. Sowas gefällt mir und ich kann meinen eigenen Stiefel fahren. Die Abfahrt der Hammer, eine Aussicht jagt die nächste.

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      Mein Tomtom will schließlich nach geraumer Zeit einen freien Fall links den Berg hinunter (Nachtrag: das kommt davon wenn man beim aktuellen MTP die Option “Stadtdurchfahrten vermeiden” anklickt), ich verweigere, mache Foto von der Aussicht und fahre einen kleinen Bogen um diese nur noch rudimentär vorhandene Straße.
      In Roventero verlangt die Routenführung nach Irrfahrt durch dubiose Kreisverkehre sonst wohin in ein Wohngebiet, ich zapple hin und her, bin kurz vorm Verzweifeln und fahre halt mal 20 Meter in falscher Richtung in einer Einbahnstraße. Beobachtet von 2 Carabinieris, aber die interessierts zum Glück nicht mal. An der Auffahrt zum Passo Sommo erwartet mich eine niegelnagelneue Asphaltdecke. Es folgt der Ort Guardia mit einem schönen Aussichtspunkt.

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      Ich fahre durch Serrada und nach einer Abkürzung durch einen Bauernhof kommt eine Strecke durch den Wald ohne Markierungspunkte, Leitpfosten oder Randmarkierungen. Aber schön ist sie, die merke ich mir mal falls ich mal wieder hier in der Gegend bin. Ausgespuckt von der Strecke werde ich bei Fondo Grande, es folgt der Passo Coe und ich mache natürlich wieder ein Passfoto.

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      Langsam wirds kalt, unter mir sehe ich noch vereinzelte Fleckchen Schnee liegen. Auf der anderen Seite des Berges verdichten sich die Wolken. Hoffentlich komme ich nicht in ein Unwetter. Da hätte ich jetzt seltsamerweise gar keine Lust drauf. Kurz darauf wird die Sichtweite arg begrenzt, ich sehe höchstens noch 20 Meter weit. Nahezu im Schritttempo rolle ich hangabwärts.
      Zum Glück klart es ein kleines Stück weiter unten auf, das biken macht jetzt wieder viel mehr Spaß. Über San Sebastiano gelange ich bis nach Carbonare, hier biege ich erneut links ab. Vor lauter Kurvengeilheit schmeiße ich Doris beim abbiegen fast hin. Mann, ist das peinlich. Zum Glück kuckt keiner.

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      In Pian de Pradi ist eine große Baustelle, ein Wegpunkt wird wieder nicht erkannt. Es nervt. Vor Mattarello erspähe ich einen schönen schattigen Parkplatz in den ich einfahren will, jedoch versperrt mir eine graue GS den Weg - DIE graue GS. Wie bei der Geschichte mit dem Hasen und dem Igel.
      Der Weg von Mattarello durch Trento ist schnell erzählt, ich habe mir extra einen Weg um das Zentrum gewählt.

      Kommen wir nun zum nächsten Highlight des Tages, der Auffahrt zum Monte Bondone. Ja, so sollten alle Strecken sein. Hier folgt Kurve an Kurve, unterbrochen von unzähligen Kehren jeglicher Radien. Plötzlich springen 2 Einheimische vor mir auf die Straße und fuchteln wie blöd mit den Armen. Erst erschrecke ich wie’d Sau bis ich bemerke, dass sie mich lediglich davor warnen wollen das hinter der nächsten Kehre Ausbesserungsarbeiten an der Fahrbahndecke stattfinden. Tatsächlich, fast wäre meine BMW ohne diese Warnung rückseits in eine Teermaschine eingeschlagen.

      Hier nochmal ein kleines Movie, allerdings jetzt mal von einem Auto raus gefilmt:

      Drück drauf: [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/cameras-10ewfe.gif]

      Hach, das waren noch Autos. Doch zurück zum Moppedbericht...

      Oben warte ich diesmal auf die Graue, wir machen abermals ein Päuschen und essen unsere mitgebrachten Brötchen.
      Die Abfahrt auf der Westseite ähnelt der Wasserkuppe und ist nicht sonderlich spannend, also bitte bei der nächsten Urlaubsplanung gleich richtig mit einberechnen.
      Ohne weiteren Stopp fahren wir durch das Tal wieder bis Riva und finden innerorts einen kleinen Parkplatz für Motorräder.
      Ein Café AUF dem Gardasee östlich von Riva lädt uns zum Verweilen ein.

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      Kaffee trinken, Sonne genießen, Seele baumeln lassen…… So lässt sich’s leben.

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      Es folgt der unumgängliche Weg in der Mittagssonne zurück zum Parkplatz und schauen uns bei der Gelegenheit Riva noch ein wenig an.

      Aha, hier kommt die Putzfrau anscheinend auch nicht jeden Tag...

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      Wir bereden den weiteren Ablauf des heutigen Tages und entscheiden uns für einen Besuch beim lokalen Discounters um Futter nachzufassen. In Arco werden wir fündig.
      Die Rückfahrt folgt zwangsweise wieder auf der Gardesana Occidentale, ich finde diese Strecke inzwischen als überbewertet und wir erklimmen über die “Autobahn” hinauf den Berg nach Tignale. Normalerweise wär ich liebend gerne wieder durch "meine" Schlucht gefahren, aber mir reichts auch für heute. Ein Dresdner Drexak im silbernen Ford Focus drängelt mich dafür beim Überholen fast ins Abseits. Blödmann.

      Wir verräumen unsere Einkäufe aus dem Tankrucksack und nehmen unsere Position am Pool ein.

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      Zum Abendessen gibt’s Weisswein und Nudeln mit Tomatensoße, dazu einen leckeren Gurken-Ruccula-Salat.
      Wir sitzen noch lange bei mollig warmer Temperatur auf dem Balkon und kucken die ersten Fotos auf dem Laptop an.

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      Ein letzter Blick auf die Uhr verrät 00:44 - gute Nacht! Die erste Hälfte vom Urlaub ist schon wieder vorüber...
      Dateien
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      MfG Markus

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    • Träum -

      und eine kleine Optimierung gäbe es noch : rechts oben bis nach Caldonazzo und dann das Kaiserjägersträsslein rauf richtung Süden runter.

      Eine Aussicht wie aus dem Flugzeug.
      Dieser Beitrag wurde 1005 mal seit dem Erstellungdatum geändert. Der Beitrag gibt die Meinung nicht wieder , er steht bloss so da. Lesen auf eigene Gefahr.