Viel Erfolg

Jetzt bin ich kurz zusammengezuckt

Die Kleider der Toten halten nicht lange :


Kleider machen Leute, heute wie damals. Doch früher wurde jedes einzelne Kleidungsstück, das nicht von der Stange kam, sondern nach vielen Stunden Handarbeit entstand, weit höher geachtet. Vieles gab es da im Voraus zu bedenken: Farbe, Stoff und zahlreiche Rituale. Schwarz galt als Trauerfarbe, Weiß war Festkleidern vorbehalten, einige Stände schrieben Farben vor.

Die Kleidung sollte außerdem möglichst unauffällig aussehen, sonst würden Geister oder vielleicht der böse Blick dadurch angezogen. Auch ein neues Gewand an Neumond getragen, versprach denselben Effekt. An Ostern präsentiert, zog es dagegen Glück für das ganze Jahr an. Und Kleiderlüften am Gründonnerstag oder Karfreitag schützte sicher vor Motten.

Ihr erstes neues Kleid durften Kinder nicht an einem Sonntag anziehen, sonst drohte ihnen der Hochmut. Ein neues Gewand, so glaubten die Ahnen, sei vor dem Tragen recht hoch zu hängen. Daraufhin wäre den Trägerinnen und Trägern die ebenso hohe Achtung der Mitbürger sicher und außerdem käme daraus der Schneider gepurzelt, der ja noch irgendwie (vielleicht mental?) mit dem Gewand verhaftet sei.

Die enge Verbindung des Menschen zu seinem Kleide gipfelte schließlich in der Vorstellung, dass Hosen oder Hemden, die von einem Verstorbenen stammen, nicht lange halten würden. Sie zerfielen recht schnell zu Staub, wie ihre Besitzer.

(Aus dem Büchlein "Aberglaube", erschienen 2003 bei Sammüller Kreativ GmbH, Text: Anke Fischer und Patricia Eckstein, ISBN 3-89736-901-X)

Ich finde die Liste gut. Man kann sich orientieren und es entsteht ev. kein Müll.

Wir können froh sein, dass es uns hinsichtlich der Bekleidung (und auch sonst) so gut geht.

Ich empfehle da mal Remarque mit „Der Funke Leben“ zu lesen. Er versucht da das Leben in einem der KZ‘s nachzuspüren. Mit all seinen Grausamkeiten und den Problemen, genügend Bekleidung zu haben.