Tuono vs. Z1000

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    • Och Kinder - nicht gleich beleidigt sein, aber ich bin da penibel und ich merk die 25Kilo im Vergleich zu meinem Drahtgestell - und der hohe Schwerpunkt verstärkt eben den Eindruck - das ist eben einfach so und gerade um den hohen Schwerpunkt ging es mir - das klassenübliche Gewicht wissen andere einfach besser zu verstecken. Wobei man sagen muss, die Aprilia ist ein Motorrad und andere Klassenkameraden wirken dagegen wie Kinderräder.

      Japaner kann man immer nur bedingt mit Italienern vergleichen und Fragen wie: "Geht die noch?" kann ich sowieso nur mit einem lächelnden "und wie" beantworten - natürlich geht die nicht im geringsten besser - son Japaner funktioniert besser und fährt und fährt... - aber ich hab lieber meinen Spass.

      Zum Thema Manneskraft fragen Sie die Freundin oder etweige Bekanntschaften..
    • OMG... das ist ja schon fast wieder 8 Jahre her....


      Was ist in der Zwischenzeit passiert? Ist die Probefahrt jetzt langsam zu Ende?


      Nach etwa einem 3/4 Jahr wurde die oben genannte Tuono durch ein baugleiches Exemplar ersetzt.
      Und weil die neue nicht im 4. Monat des Jahres ersetzt wurde, sondern einen früher, habe ich jetzt eben eine Marcia statt einer Aprilia.


      Warum musste die erste gehen? Eigentlich sollte es lediglich der 10ter KD werden, aber die Reifen waren abgefahren, sie hatte ja schon 10.000km drauf, die Kette zur Hälfte fertig, und ich hab irgendwie das Eloxat der Gabel mit irgendeinem fiesen sardischen Reiniger an einer Waschbox versaut. Und dann machte mir mein Dealer (also derjenige, der mir die Drogen verkauft) ein schrecklich unmoralisches Angebot.
      Also durfte ich nochmal 1000km einfahren.


      So als Zubehör habe ich das SportRack von Hepco-Becker angeschafft und dann auch noch ein Topcase auf jenes drauf geschraubt.
      Sieht zwar hässlich aus, stört aber nicht beim fahren und wenn ich mich ein wenig einschränke, bekomme ich in Kombination mit dem Famsa TRS das Gepäck für mehrere Wochen Urlaubsreise unter.


      Apropos Urlaub. Die Marcia hat schon reichlich Länder gesehen. 4x war sie auf großer Fahrt in Spanien, einmal davon in Andalusien und schon 2x dabei in Portugal.
      Sardinien war sie auch einige Male und im Trentino kennt sie glaub ich mittlerweile jede Gasse.


      Nach rund 50tkm wurde 2014 das Fahrwerk vom Franz überholt und gepimpt. Es gab auch neue Federn. Absolut genial. Wie auf Schienen. Meist.


      Defekte hatte sie sonst keine, die irgendwie dafür gesorgt hätten, dass ich nicht weiter gekommen wäre. Nur Verschleiß im angemessenen Rahmen.
      Naja.. einen auf Sardinien. Aber das kann man nicht als Defekt bezeichnen.


      In einer Kurve rutschte mir das HR weg, dann machten wir einen kleinen Highsider und bis ich die Diva davon überzeugt hatte, dass es eine blöde Idee wäre zu stürzen, war die folgende Linkskurve auch schon wieder da.
      Ich sah nur, dass wir frontal auf eine sardische Natursteinmauer zusteuerten und dachte mir: "Scheixxe, jetzt tuts weh!"
      Als die Erinnerung wieder einsetzte, waren wir nicht in die Mauer gefahren, sondern haben den Kurvenradius einfach im Graben gefahren.
      Ich hab mich bis heute nicht getraut Aprilia zu fragen, ob sie mir einen Spurhalteassistent eingebaut haben.
      Jedenfalls wäre das wohl alles gut gegangen, wenn da nicht dieser dappige Felsbrocken im Graben gelegen hätte, der unser Ausweichmanöver jäh beendete.
      Das Ende vom Lied war, das bei Marcia das Geweih gebrochen war und die vordere Felge irreparable Kaltverformung erlitt. Ich hatte lediglich eine Weber-B Fraktur.


      Zu Beginn der folgenden Saison wurden die beiden Teile ersetzt, zumal die Gabel noch völlig gerade war. Lediglich der Kühler war ein wenig krumm und eine kleine Delle im Auspuff.
      Fahrversuche ergaben, dass sie brav geradeaus fährt und jegliche Kurven auch lässig wegsteckt. Vielleicht ist der Lenkkopfwinkel nicht mehr so, wie sich der Herr Aprilia das mal gedacht hat, aber es funktioniert.
      Nur brauchte ich sie so nicht mehr verkaufen. Sind die Gebrauchtpreise ohnehin mäßig, so braucht man nicht eine Unfallkiste mit 58tkm verkaufen und hoffen, dabei auch noch reich zu werden. Zumal eine Schweißnaht aufgrund eines kleines Haarrisses nachgebessert wurde.


      Damit das arme kranke Ding dann nicht allein in der Garage stehen muss, hab ich ihr eine 16er Tuono Factory dazu gestellt. So hat sie ein wenig Gesellschaft.
      Natürlich war ich ein wenig skeptisch, ob sie denn wirklich keinen größeren Schaden genommen hatte und außerdem war das ja doch recht geil mit dem neuen Feuerzeug.
      So stand sie dann in den Saisons 16/17 ein wenig mehr.


      Dieses Jahr fasste ich mir dann ein Herz und ließ die V4 ein wenig mehr stehen. So kam die V2 heuer schon auf Sardinien, zusätzlich noch mal ins Trentino und dann noch 3 Wochen Spanien/Portugal.
      Vorher hab ich mal wieder die Akras drauf gesteckt und Map2 aufspielen lassen. Dadurch stieg dann zwar wieder der Durst von 6,5-7l auf 6,5-8l, aber es ist ein Traum wie sie fährt.
      Allerdings nachdem ich den K&N gereinigt und neu geölt hatte (wobei ich nicht weiß, ob das tatsächlich im Zusammenhang steht), begannen die Abgase zu stinken. Bislang schlugen alle Versuche das Problem zu beseitigen mehr oder minder fehl, aber sie fährt wacker seit 10tkm mit dem Problem. Gelegentlich halt hinten in der Gruppe.
      Jetzt habe ich den K&N nochmal ausgewaschen und bin versuchsweise mal 20km ohne Ölung gefahren. Ich bilde mir ein, dass es besser roch. Aber wenn man allein unterwegs ist, fällt das nicht so auf. Richtig stinken tut sie wohl auch erst in hohen Drehzahlen. Geölt habe ich ihn anschließend natürlich schon, aber seit dem nicht mehr gestartet.


      Jetzt bin ich ja in der glücklichen? Lage V2 und V4 vergleichen zu können:
      Vielleicht erst mal zum Fahrwerk. Wie das original bei der V2 war, weiß ich nicht mehr. War wohl nicht schlecht. Jetzt mit den Modifikationen vom Franz ist es schlicht brillant. Messerscharfes Handling, geniales Feedback und klar, bei groben Verwerfungen springt sie nach wie vor. Aber vor dem Öhlins der V4 braucht es sich nicht verstecken. Ich bilde mir sogar ein, dass es sensibler reagiert. Also eine echte Empfehlung diese Überarbeitung.


      Sitzposition: Erstaunlich, aber die ist tatsächlich unterschiedlich. Bei beiden ist der Kniewinkel deutlich angespannter als bei einer GS, bei der V2 sogar noch etwas enger als bei der V4. Dafür ist der Lenker der V2 höher und sorgt in Summe für eine entspanntere Sitzposition. Touren mit der V4 sind deutlich anstrengender. Aber das liegt nicht nur an der Sitzposition.


      Motor: Ich bin ja mal gespannt, ob die V4 auch so lange hält wie die V2. Nach 20tkm zeigt er noch keine Auffälligkeiten. Aber da fehlen ja noch 53tkm. Ansonsten merkt man schon deutlich, dass da mehr Dampf im Kessel ist.
      Liebevoll nenne ich die V4 auch Reaktor. Wenn man es drauf anlegt - und das passiert mit dem Aggregat öfter, als man glaubt - katapultiert es einen quasi von einer Kurve zur nächsten. Es ist absolut irre, wie es dann reißt.
      Trotz kürzerer Übersetzung (15/42) kann da die V2 nicht mithalten. Während ich allerdings mit der V2 auch bummeln kann, fordert die V4. Langsam mit niedrigen Drehzahlen fahren ist nahezu unmöglich bzw. sehr anstrengend. Dann ständig aufpassen, dass man es nicht völlig übertreibt, weil bremsen kann die V4 vor Kurven auch nicht viel besser als die V2. Und dann die Klangkulisse. So geil, wie sich das bei der ersten Begegnung mit der V4 anhört, so sehr nerven dann aber auch die 107dB Standgeräusch auf einer 5tkm Urlaubsreise. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu alt für den Mist. ;)


      Urlaub: Wie oben erwähnt, habe ich Topcase und Famsa auf der V2. Das Sportrack von H&B habe ich auch für die V4 (RSV4 Heck). Die Montage ist aber deutlich fummeliger und die Befestigung macht einen viel labileren Eindruck. Das Topcase habe ich der V4 erspart und verwende nur Taschen. Famsa habe ich auch für den V4, aber der ist aufgrund der Tankform kleiner als bei der V2. Eigentlich ist er fast voll, wenn die Regenklamotten drin sind.
      So zum Reisen macht die V2 unterm Strich mehr Sinn, als die V4. Letztere hat übrigens einen Verbrauch von 6,8-7,5l. Schenkt sich also nicht viel.
      Und dann wäre noch das Licht. Kann ja mal vorkommen, dass man in die Dunkelheit kommt. Der Scheinwerfer von der V2 ist absolut genial. Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum man bei der V4 dann so einen Funzelreflektor verbaut hat. Weil eigentlich müssten die Ingenieure in Noale wissen, wie das funktioniert.


      Unterm Strich sind beides faszinierende Fahrzeuge. Aber die Vorteile der V4 kann ich erst erfahren, wenn ich mich in einen Bereich begebe, in dem der Führerschein mit Garantie eine Weile deponiert werden muss, sollte ich dabei von der Rennleitung beobachtet werden.


      Und da meine Marcia eh nichts mehr wert ist mit ihren aktuell 73tkm, werde ich mal schauen, ob ich die Laufleistung noch 6stellig bekomme :)


      Gruß, Florian
      Gruss, Floh

      Siegen, stürzen oder Defekt vortäuschen - kann ich!

      It's not the speed that kills. It's the sudden stop.
    • Update:

      Ja, die V2 gibt es immer noch.
      Mittlerweile mit 83tkm springt sie immer noch brav an. Inzwischen eben mit der zweiten Batterie.
      Als weiteren Defekt kann man den Tachogeber nennen. Der funktioniert ungefähr wie ein Fahrradtacho und zählt die Schrauben der hinteren Bremsscheibe. Jedenfalls machte der das plötzlich falsch. Da wurde mal gar nichts angezeigt und mal 300kmh innerorts. Ganz so schnell war ich dann doch nicht. Ein neues Kabel zu einem Schnäppchenpreis von 120€ löste dieses Problem. Hightech ist halt teuer.

      Ansonsten ist noch von dem Mysterium des Ausgleichsbehälters zu berichten. Der hält brav die Kühlflüssigkeit über einen längeren Zeitraum, um dann irgendwann plötzlich leer zu sein. Wo da der Verlust auftritt konnte bislang nicht geklärt werden. Das Absurdeste war, dass ich das kalte Motorrad aus der Garage schob und in der Sonne abstellte. Nach einer Stunde war dann plötzlich eine Pfütze unter dem Motorrad.

      Die Akras wurden wieder demontiert und auf das Standard Mapping umgestellt. Auf Dauer war dann der Geruch der Abgase nicht zu ertragen und es schont auch den Geldbeutel, da sie mit dem originalen Auspuff einen guten Liter weniger des teuren Nass konsumiert.

      Auch die Lager der Hinterachsfederung wurden getauscht. Das war bei etwa 65tkm. Die unteren Nadellager hatten sich komplett zerlegt.

      Im Mai darf sie wieder mal zum TÜV und ich werde den Prüfer wieder daran erinnern müssen, dass dieses Fahrzeug kein ABS hat.


      Und die V4?
      Ja, die hat klaglos ihren Dienst gemacht. Im Herbst war sie noch auf einem 3500km Trip im Apennin und wurde jetzt mit abgefahrenem Hinterreifen bei 36600km für eine neue Tuono in Zahlung gegeben.
      Defekte hatte sie keine, nur wenn eine 4 vorne am Km-Stand steht, tendiert ein solches Fahrzeug in Richtung unverkäuflich. Der Motor lief immer noch Sahne und ich bilde mir auch ein, dass er im Laufe der Zeit kultivierter wurde und weniger Konstantfahrruckeln hatte. Kann natürlich auch Gewöhnung gewesen sein. Ölverbrauch hatte sie auch. Ca. einen halben Liter auf 10tkm. Ich kann also nicht wirklich viel schlechtes über die V4 Tuono sagen.

      2021 werde ich also Schwarzfahren. Das Design nennt sich Atomico Racer und hat gegenüber der bisherigen Factory den Vorteil, dass man auf den schwarzen Felgen den Dreck nicht so schnell sieht.
      Da alle meine Moppeds einen Namen bekamen und diese am "Black Friday" geliefert wurde, heißt sie nun "Venerdi Nero".
      Im November wurde sie noch zugelassen, weil sie mit der Abgasnorm E4 dieses Jahr nicht mehr zulassungsfähig wäre. Jedenfalls nicht für Privat. Händler können sich noch eine Ausnahmegenehmigung holen.

      Richtig viel gefahren bin ich jetzt noch nicht damit. Es stehen jetzt glaube ich 70km auf der Uhr. Daher kann ich keine Aussage darüber machen, ob dieses adaptive Fahrwerk besser ist als das konventionelle.
      Jedenfalls fährt sie im unteren Drehzahlbereich geschmeidiger. Sanfter. Und macht auch nicht so ein Theater bei der Ortsdurchfahrt wie ihre Vorgängerin und beschwert sich lautstark über die Zuckelei, was sich mitunter schon wie eine Durchfahrt der Boxengasse anhörte. Statt 107dB Standgeräusch hat sie jetzt "nur" noch 96dB eingetragen, was sie allerdings auch nicht berechtigt gewisse langweilige Gassen in Tirol zu befahren.

      Und weil mich die Kettensprüherei schon immer genervt hatte, habe ich bereits das halbe Fahrzeug zerlegt, um einen Kettenöler zu montieren. Aufgrund der mangelnden Platzverhältnisse fiel die Wahl auf den Mofessor von Berotec. Mal sehen, wie sich dieses System mit temperaturgesteuertem Magnetventil schlägt.


      In der Hoffnung, dass ich auch wenn 2021 ein weiteres Corona Jahr werden wird, dennoch ordentlich zum Schwarzfahren kommen werde :)
      Gruss, Floh

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