Aus gegebenem Anlass und weil persönliche Testberichte hier sogar gewünscht werden ;), ein kurzer Bericht der etwas anderen Art über eine jung gebliebene Dame.
Es gibt im Leben Situationen, da kann Mann einfach nicht nein sagen; so geschehen Ende 1999. Ein Schnäppchenangebot, eine Gelegenheit die Mann nutzen sollte, die Mann einfach nutzen muss. Gedacht, geträumt, gehofft, die Regierung betütelt, von der Regierung absegnen lassen … getan.
Die Erstzulassung erfolgte an einem sonnigen 16. März 2000.
Bereits auf den ersten Kilometern vom Dealer nach Hause fühlte ich mich irgendwie recht wohl auf, oder besser gesagt, IN diesem Motorrad, und so ist es bis heute geblieben.
Meine gute, mittlerweile also etwas ältere, TDM kann man u.a. mit den Kawas, Tonnos oder MT01-en der Vorschreiber natürlich nicht wirklich vergleichen. Sie hat weder Einspritzanlage noch ABS, weder elektronisch einstellbare Federelemente oder gar vollautomatische Anpassung an irgendwelche Fahrzustände, noch digitale Instrumente (wer braucht sowas eigentlich?). Weder eine Tankanzeige noch eine Uhr, sie hat noch nicht mal einen sechsten Gang. Und dann der originale Auspuffsound … na ja.
Will man (muss man) mal die Batterie ausbauen wird’s zu einem Act der besonderen Art, der Einbau ist noch erlebnisreicher.
Sie hat "nur" 82 PS, einen 110/18-er Vorderreifen (eine Größe die von Bridgestone schlichtweg schon mal ignoriert wurde :wink2:), nur einen 150-er Hinterreifen statt der optisch ansprechenderen 160-er Dimension, einen Edelstahlkrümmer der sogar rosten kann (welcher Edelstahl kann das sonst noch?), die Endtüten sind yamahatypisch (lässig) verchromt und somit ebenfalls recht pflegebedürftig in Sachen Oxidation. Der Lastwechselei huldigt sie genauso wie dem tiefen Eintauchen der Gabel beim Bremsen. Apropos Bremsen: vier Finger am Hebel sind besser als zwei, Sinterbeläge brachten hier merkliche Verbesserungen.
Bei Nacht werden Linkskurven zum Ultimo-Erlebnis. Denn der Linsenscheinwerfer, der zwar tagsüber kaum zu sehen ist, zeichnet nachts bauartbedingt eine sehr deutliche Hell-/ Dunkelgrenze auf den Asphalt. In jeder Linkskurve fährt man somit ins Nichts bzw. trifft ins Schwarze.
In einem Test einer Motorradzeitschrift wurde sie mal in etwa wie folgt beschrieben: sie kann nichts perfekt; aber sie ist ein Bike für fast alle Gelegenheiten und das kann sie wirklich sehr gut.
Bei 4500 U/min wird noch etwas Holz nachgelegt, trotz rotem Bereich lässt der Drehzahlbegrenzer noch Raum nach oben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 200 km/h, ob bei 230 oder 250 ist mir persönlich total egal.
Sie ist ein guter Lastenträger wenn’s auf Tour geht, hat für mehr Gewicht eine geniale Federbeinkonstruktion (Feder zuschaltbar), der Spritverbrauch liegt mit 5,5l in akzeptablem Rahmen.
Sie springt auch nach wochenlangem Stillstand zuverlässig an (von wegen alle 2 Wochen nachladen wegen Entladung durch stille Verbraucher :gruebel:), und selbst nach der Winterpause genügten bislang max. vier Startversuche um sie wieder zum Leben zu erwecken. Auch stundenlange Regenfahrten führten bislang noch nie zu irgendwelchen Elektrikproblemen.
Die Sitzposition des Fahrers ist oben schon kurz beschrieben, und auch die Sozia bekommt ein genehmes Plätzchen angeboten; auch die Zweisamkeit geht somit voll in Ordnung.
Ach ja, fast hätte ich´s vergessen: ich bin ein einziges Mal liegen geblieben (wg. Spritmangel weil beim Kundendienst die Spritschläuche am Tank vertauscht worden waren :wall:), und ich hatte bislang noch nie eine Panne. Wenn ich da an so manchen 50.000 km Test aktuellerer Bikes denke … :wow:.
Zurück zum Anlass dieses Berichtes: am 8.8.2010 gegen 15:00 Uhr war es soweit, die 70.000km-Marke ist geknackt.
Dies wurde kurz darauf mit Blitz und Donner sowie heftigen Regenschauern gebührend gewürdigt & begossen … auf dein Wohl altes Mädchen, mach weiter so
Es gibt im Leben Situationen, da kann Mann einfach nicht nein sagen; so geschehen Ende 1999. Ein Schnäppchenangebot, eine Gelegenheit die Mann nutzen sollte, die Mann einfach nutzen muss. Gedacht, geträumt, gehofft, die Regierung betütelt, von der Regierung absegnen lassen … getan.
Die Erstzulassung erfolgte an einem sonnigen 16. März 2000.
Bereits auf den ersten Kilometern vom Dealer nach Hause fühlte ich mich irgendwie recht wohl auf, oder besser gesagt, IN diesem Motorrad, und so ist es bis heute geblieben.
Meine gute, mittlerweile also etwas ältere, TDM kann man u.a. mit den Kawas, Tonnos oder MT01-en der Vorschreiber natürlich nicht wirklich vergleichen. Sie hat weder Einspritzanlage noch ABS, weder elektronisch einstellbare Federelemente oder gar vollautomatische Anpassung an irgendwelche Fahrzustände, noch digitale Instrumente (wer braucht sowas eigentlich?). Weder eine Tankanzeige noch eine Uhr, sie hat noch nicht mal einen sechsten Gang. Und dann der originale Auspuffsound … na ja.
Will man (muss man) mal die Batterie ausbauen wird’s zu einem Act der besonderen Art, der Einbau ist noch erlebnisreicher.
Sie hat "nur" 82 PS, einen 110/18-er Vorderreifen (eine Größe die von Bridgestone schlichtweg schon mal ignoriert wurde :wink2:), nur einen 150-er Hinterreifen statt der optisch ansprechenderen 160-er Dimension, einen Edelstahlkrümmer der sogar rosten kann (welcher Edelstahl kann das sonst noch?), die Endtüten sind yamahatypisch (lässig) verchromt und somit ebenfalls recht pflegebedürftig in Sachen Oxidation. Der Lastwechselei huldigt sie genauso wie dem tiefen Eintauchen der Gabel beim Bremsen. Apropos Bremsen: vier Finger am Hebel sind besser als zwei, Sinterbeläge brachten hier merkliche Verbesserungen.
Bei Nacht werden Linkskurven zum Ultimo-Erlebnis. Denn der Linsenscheinwerfer, der zwar tagsüber kaum zu sehen ist, zeichnet nachts bauartbedingt eine sehr deutliche Hell-/ Dunkelgrenze auf den Asphalt. In jeder Linkskurve fährt man somit ins Nichts bzw. trifft ins Schwarze.
In einem Test einer Motorradzeitschrift wurde sie mal in etwa wie folgt beschrieben: sie kann nichts perfekt; aber sie ist ein Bike für fast alle Gelegenheiten und das kann sie wirklich sehr gut.
Bei 4500 U/min wird noch etwas Holz nachgelegt, trotz rotem Bereich lässt der Drehzahlbegrenzer noch Raum nach oben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 200 km/h, ob bei 230 oder 250 ist mir persönlich total egal.
Sie ist ein guter Lastenträger wenn’s auf Tour geht, hat für mehr Gewicht eine geniale Federbeinkonstruktion (Feder zuschaltbar), der Spritverbrauch liegt mit 5,5l in akzeptablem Rahmen.
Sie springt auch nach wochenlangem Stillstand zuverlässig an (von wegen alle 2 Wochen nachladen wegen Entladung durch stille Verbraucher :gruebel:), und selbst nach der Winterpause genügten bislang max. vier Startversuche um sie wieder zum Leben zu erwecken. Auch stundenlange Regenfahrten führten bislang noch nie zu irgendwelchen Elektrikproblemen.
Die Sitzposition des Fahrers ist oben schon kurz beschrieben, und auch die Sozia bekommt ein genehmes Plätzchen angeboten; auch die Zweisamkeit geht somit voll in Ordnung.
Ach ja, fast hätte ich´s vergessen: ich bin ein einziges Mal liegen geblieben (wg. Spritmangel weil beim Kundendienst die Spritschläuche am Tank vertauscht worden waren :wall:), und ich hatte bislang noch nie eine Panne. Wenn ich da an so manchen 50.000 km Test aktuellerer Bikes denke … :wow:.
Zurück zum Anlass dieses Berichtes: am 8.8.2010 gegen 15:00 Uhr war es soweit, die 70.000km-Marke ist geknackt.
Dies wurde kurz darauf mit Blitz und Donner sowie heftigen Regenschauern gebührend gewürdigt & begossen … auf dein Wohl altes Mädchen, mach weiter so
Wolfgang
Man kann nichts dagegen tun dass man altert, aber man kann sich dagegen wehren dass man veraltet (Lord Samuel)
Man kann nichts dagegen tun dass man altert, aber man kann sich dagegen wehren dass man veraltet (Lord Samuel)
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