-- Sonntag --
Am Rhein entlang, durch den Taunus nach Hause
[Markus] Aufwachen - immer das Blödeste nach einem schönen Abend! Mein neugewordener Lieblingsfeind tut auf jeden Fall alles, daß ich nicht richtig ausschlafen kann. Noch aweng rumdösen vorm Aufstehen. Vor meinem geistigen Auge dreht auf jeden Fall ein Grill-Hendl gottverlassen allein seine Runden auf der Wienerwald-Sonnenbank. Titel des Movies: Hahn Solo - Das Imperium kräht zurück! (Ja - ich weiss, schon wieder falscher Text!)
[Uwe] Irgendwie gibts keine Frühstücksbilder. Das kann damit zusammenhängen, dass gestern soviele Abendbilder gemacht wurden und sich die Knipsen erstmal erholen müssen...
[Markus] ...vor allem Eckis Kamera, die immer *Pfatsch* bei jedem Bild gemacht hat!
[Uwe] Dann der lästigste Teil der Reise : Den eigenen Krempel zusammensuchen und packen. Auf der Strasse das gewohnte Gewusel :
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[Markus] Bei folgendem Bild sehe ich jetzt schon förmlich die Beiträge im Forum rasseln:
Wie, was? Ohne Helm? Keine Jacke? Ja, und Handschuhe hat der Kerl auch keine? Und schaut euch mal das Mopped von dem an - voller Dreck! Aber gut schaut der Typ schon aus, oder!
Ach - außerdem gibts hier eine tolle optische Täuschung zu sehen: Die Obstkiste unterhalb des Gepäckträgers steht hinter mir auf dem Boden und ist kein überteuertes Anbauteil aus dem Zubehörhandel!
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[Markus] Da hat einer Heimweh - oder die Augen passen sich langsam der Herkunft seines (Noch-) Motorrads japanischer Herkunft an.
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[Uwe] Im Formierungs- und Bereitmachungsdurcheinander trotzdem gut zu sehen : es ist frühmorgends schon ordentlich warm.
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Und dann passierts :
Vor lauter Knipserei ( und auch die Sache mit dem wachwerden und Packen ) ist auf einmal die erste Gruppe weg.
Meine Gruppe.
Hm.
Und nu ? Denkdenkdenk - die wollten doch zum tanken .... kurze Unterbrechung beim Denken und erstmal bergabwärts losfahren.
Schlauerweise hatte ich schon am Abend vorher getankt. Und der Liesenich-Ring - der sollte doch auch nochmal ... Ich entschliesse mich den Liesenich-Ring gegen den Uhrzeigersinn zu fahren und an einer Ausweichmöglichkeit zu halten.
[Markus] Öööhh....jaaaa....GANZ unschuldig war ich in dieser Situation wohl auch nicht. Nachdem die Moppeds startklar waren hab ich mich dann doch dazu hinreissen lassen mal bei der ersten Gruppe mitzufahren. Schließlich kann ich immer noch zurückwechseln, falls ich nicht mithalten kann. Uwe fragt mich mehr oder weniger lapidar: "Fährst etz bei uns miet?" und ich stammele noch ein kurzes "Joachim, wart net auf mich - ich fahr mit den anderen mit!" Todesmutig schließe ich meinen Klapphelm (ein Widerspruch in sich
), fahre auf die Straße und schon gehts los! Unser Guide hat anscheinend nur die passende Anzahl der Scheinwerfer in seinem Rückspiegel gezählt und und denkt: Alle da - Abfahrt!
ICH am Ende - also als Schlußlicht!
Liesnichring Start, links, Gaaaaas, runterschalten, linksrechtslinks, raufschalten, Gas, Achtung - erste Kehre, Bremsen, rechtsrum, wieder Gas auf Anschlag, bremsen,rechtslinks, usw usw.....ich merk jetzt schon....harte Arbeit! Wir knallen den "Ring" runterwärts und ich versuche Anschluß zu halten. Klappt soweit eigentlich auch ganz gut, aber dieses Tempo den ganzen Tag??? Mag ich nicht wirklich! Wir erreichen ungefähr bei der Hälfte des Rings die angekündigte Tanke und legen einen Stopp ein. Robert hat meine Situation im Rückspiegel erkannt und fragt mich gleich, ob ich denn nicht vielleicht etwas weiter vorne in der Gruppe fahren möchte! ETWAS??? Ja, klar - und ob ich will! (Danach werd ich schon sehen, obs Sinn macht!) Kurze Absprache innerhalb der Gruppe und alle sind zufrieden - glaub ich jedenfalls. Ich reihe mich hinter Doris auf P3 ein. Während dieser Neuordnung klingelt der verlorene Sohn durch.....er erwartet uns in der "Dreifach-Rechts-Kurve"!
[Uwe] Den finde ich auch direkt oberhalb der schicken Kehren an der Moseluferhangkante. Per Händi erreiche ich UweII ( die Gruppe war inzwischen tatsächlich mit tanken beschäftigt ) und beschreibe meinen Standort. Alles Klar - gleich kommen sie vorbei. Ich warte.
Währenddessen kommt eine sportliche Dreiergruppe mit gelbem Kennzeichen den Berg erst rauf - und dann wieder runtergeschraddelt. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen : Eins der Mopeds war eine GoldWing, die auf der gesamten Länge der Kurve mit den Trittbrettern auf dem Asphalt langeraspelt ist ... Ich hab versucht mich da ausserhalb der ballistischen aufzuhalten und leider kein Foto gemacht.
Kurze Zeit später kommt dann "meine" Gruppe vorbei, signalisiert "wir sind doch nicht blöd und halten hier mitten in der Kurve" und wech sind Sie.
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Ich also hinterher und vor der Gasthaus-Spitzkehre fang ich sie wieder ein. Der Weg führt uns nach Westen, bei Kastellaun gehts ein Stück auf der B327 entlang, die wir bei Mühlpfad schon wieder verlassen. Etwas durchs Unterholz, dann rechts über die Autobahn und wir fahren ein wunderbares Stück Strasse Richtung Sankt Goar. Beim Denken des letzten Satzes muss ich an den lustigen Ortsnamen in fränkisch grinsen : Sankt Goar klingt wie "däii Fässla is goar" was übersetzt in etwa bedeuten könnte : "Wir haben ein leichtes Nachschubproblem mit dem zu knapp kalkulierten Gerstengebräu" - was wir am gestrigen Abend jedenfalls nicht feststellen konnten. Nun, ich schweife leicht ab und wer diese wirklich schöne Strecke mal nachfahren will : sie beginnt in Hungenroth.
[Markus] Diese Straße war wunderschön! Nicht nur wunderschön, sondern auch wunderschön schattig. Tut gut.
Es tut auch gut, weiter vorn in einer schnellen Truppe zufahren - ich kann meinem "neuen" Guide mehr oder weniger mühelos folgen.
Schließlich erreichen wir das Rheinufer und die inzwischen verkleinerte Gruppe unter Führung von Joachim erreicht uns wenig später.
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[Uwe] Wir setzen also mit der Fähre über.
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[Markus] Der Aufdruck auf Skorpions Tshirt ist übrigens nur ein Aufdruck - keine auswuchernde Brustbehaarung!
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[Markus] Grund zur Seekrankheit gibts übrigens keine - die Überfahrt dauert eh nur wenige Minuten.
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[Uwe] Ein Blick zurück :
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Glücklich an der anderen Flussseite angelangt, finden wir doch rhein zufällig einen kleinen Parkplatz mit schattigen Bäumen.
Und ne Eisdiele ist auch noch daneben - was für eine Überraschung ! Klare Sache : Eis holen.
So ne Pause ist doch auch was schönes. Der Ort auf dieser Rheinseite ist übrigens Sankt Goarshausen.
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Nachdem nun alle ihr Eis gegessen, die verklebten Gesichter und Hände gewaschen oder einfach Pipi gemacht haben ( Also Leute, bei den Temperaturen ist ein Liter Wasser pro Stunde garnichts ! - ich meine jetzt reinwärts ) gehts auch schon weiter den Fluss entlang.
Quasi direkt am Ortsrand bleibe ich kurz stehen.
[Markus] War das der Grund, warum sich die Gruppe etwas auseinandergezogen hat? ;)
[Uwe] Beim nächsten Mal fahre ich hier mal hoch : eine kleine Strasse führt rauf zum Aussichtspunkt der Loreley. Das ist so ein hinterhältiger Felsen ( ziemlich genau unterm "Yps" ) an dem früher die Rheinschiffer ihren Kahn zersemmelt haben und als Ausrede was von einen blonden Jungfrau oben aufm Felsen gestammelt haben. So ein Blödsinn - Bestenfalls das "blond" kann man auf die Entfernung feststellen.
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Viel zu schnell vergeht die Reise den Rhein entlang, denn nach Kaub verlassen wir bei Lorch das Rheintal und folgen dem Tal der Wisper den Taunus hinauf. Dieses Tal mitsamt der Strasse (obwohl mit Tempolimit "60" bepflastert) bekommt das Prädikat "empfehlenswert". Noch'n Link
[Markus] Jaaaa..das Wispertal! *träum* Großmächtig ausgeschrieben und beschildert! Auf der Karte als gutausgebaute Stecke verzeichnet! Aber fahrerisch der Hammer. Echt. Das Tempolimit stört eigentlich kaum. Naja - doch....schon...Aber die Umgebung machts wieder wett. Eher was zum cruisen...knapp 30 Kilometer entlang eines schönen Rinnsals mit nur einer Ortschaft mittenmang! Schreit nach einer Wiederholung!
[Uwe] Das Wispertal endet kurz vor Bad Schwalbach (Dort gibts eine Moorbahn) und wir legen eine kleine Pause ein.
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Nach der Weiterfahrt gelingt es dem Road-Captain ( Wer war das eigentlich ? ) mühelos die falsche Richtung einzuschlagen. Kurz vor Eltville merken wirs und fahren einen kleinen Kringel durch ein schönes Waldgebiet nach Taunusstein. Da war, soweit ich mich erinnern kann, eine Tankpause angesagt.
Über Idstein gehts dann zum grossen Feldberg hoch.
Leider war die Aussicht sehr eingeschränkt : Dunkle Regenwolken und die schwüle, diesige Luft waren schuld daran. Aber eine kleine Pause (kann man nie genug machen, ausserdem müssen wir ja ständig Flüssigkeit nachfüllen .. ) haben wir in der dortigen Tourismusfabrik absolviert.
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[Markus] Diese Szene würde sich wohl auch prima als Bösewichtsunterkunft in einem James Bond Film vermarkten lassen, oder?
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[Uwe] Dann haben wir von Oberursel bis Hösbach die Autobahn benutzt. Beim kurzen Halt nach der BAB-Ausfahrt war jeder Schatten zum Unterstellen willkommen - aber es war keiner da ...
Wir folgen der B26 über Lohr und Karlstadt, um in Arnstein auf eine als schön angekündigte Strasse Richtung Süden abzubiegen. Gramschatz (bekannt aus dem Verkehrsfunk) und Rimpar werden passiert - leider war die Strasse einfach sterbenslangweilig. War wohl ne Falschinformation.
[Markus] Tja - und erneut fuchteln Mitfahrer herum, daß die Tanks leer sind. Irgendwo entlang der Straße wird wieder eine Tanke angesteuert um a.) die Moppeds zu befüllen und b.) evtl doch noch mal Apfelschorle für sich selbst nachzuschütten. Als Nebengebäude war hier ein Semi-Professionelles Autohaus zu finden - könnte auch im Falle eines Falles auch als Backstube dienen. Die Klimaanlage darin hatte ihren Dienst versagt und tat reziprogressiv ihr Zutun als Wärmespender. Im Winter bestimmt nicht schlecht. Aber bei Temperaturen im Moment eher als "ungenügend" zu bezeichnen. Während Harald sich schon mal pro forma von uns verabschiedet rödelt die restlich verbleibene Gruppe von Joachim an der Tankestelle vorbei.
[Uwe] Nochmal ein Stück Autobahn ( bei den Temperaturen war man um jeden Luftzug dankbar ! ) und bei Geiselwind gehts wieder auf der Landstrasse weiter. In Schlüsselfeld - klar, Sie wissen schon was kommt : 'ne Pause ! Hier müssen wir feststellen, dass sich die Gruppe etwas unkoordiniert verkleinert hat. Es war aber auch einfach zu heiss. Hier eine Trainingsmöglichkeit
Ich muss sprachlich korrigieren : von uns ist keiner kleiner geworden, aber die Anzahl der Mitfahrer wurde weniger.
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[Markus] Den letzten Halt hätten wir im Prinzip eigentlich auch ausfallen lassen können. Hat aber (so wurde mir gesagt) Tradition. Aber schön wars trotzdem. Klar - hinterher hab ichs begriffen. Die letzten Kilometer sind wir noch gemeinsam gefahren, bis wir uns in Höchstadt Mitte getrennt haben.
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Nach Höchstadt die B470 entlang komme ich am frühen Abend in Forchheim an.
Insgesamt waren es - äh - muss nachschauen, Moment , also soundsoviel km.
[Markus] Das wars also! Das Ding mit dem Ring - dem von uns neu entdeckten "Liesenich-Ring". Irgendwann werden wir vielleicht mal in den historischen Büchern als "Gründer des Liesenichrings" erwähnt. Wer weiss?!?! Auch Kolumbus wurde erst belächelt.
Zusammenfassend sei erwähnt
Wer es bis jetzt noch nicht mitbekommen hat: Es war heiß, ein tolles, langes Wochenende liegt hinter uns, Tom hat hervorragende Arbeit in Sachen Organisation geleistet, in diese Gegend müssen wir unbedingt nochmal hin und ....ähh...ja....heiß wars! (Sooo - DAS war jetzt aber der richtige Text, oder?
)Und die alte Frage "Warum isset am Rhein so schön....?" - die stellt sich an der Mosel gar nicht!
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- ENDE -
Bis zum nächsten Mal !
Markus & Uwe
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Schaut für mich eher nach "Day after" aus! 
