Laut ist Out

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    • Ähm ok, will ja eigentlich bei meinem ersten Post nicht gleich negativ auffallen, aber wenn ich solche glorreichen "Beiträge" lese wie in dem verlinkten Editorial frage ich
      mich ernsthaft was aus der vielbeschworenen Gemeinschaft der Motorradfahrer geworden ist.

      Eine Kausalkette herbei zu philosophieren bei der am Anfang der zu laute Biker und am Ende konsequenter Weise die Lynchjustiz mit lebensgefährlichen Hinterhalten steht (bei der selbstredend dem "Lärmterrorist" die Schuld an der ganzen Misere zu zuschreiben ist) halte ich gelinde gesagt, Ausdruck einer bedenklichen Geisteshaltung.

      Auch der Aufruf am besten allen Grenzüberschreitern die Motorräder unter dem Hintern weg zu beschlagnahmen und die Beschwerde über die zu lasche Arbeitsmoral der
      ausführenden Beamten und Staatsanwälten lassen einem die Haare zu Berge stehen. Schon mal etwas von Verhältnismäßigkeit der Mittel gehört? Haben unsere (zu wenigen) Polizisten
      wirklich nichts besseres zu tun als Sonntags Jagd auf brave Bürger zu machen die sich nicht mehr zu Schulden kommen lassen als ein wenig zu viel Lärm?

      Sorry da bin ich eher dafür dass sich die braven Polizisten Sonntags ordentlich ausschlafen, weil sie des Nächtens dafür gesorgt haben, dass unsere Kinder unbeschadet mit Bus und
      U-Bahn aus Nürnberg wieder nach Hause kommen konnten. Denn dort sehe ich deren Kräfte eher sinnvoll eingesetzt....

      Und bevor jetzt ein falscher Eindruck entsteht - auch für mich ist gegenseitige Rücksichtnahme ein hohes Gut es bricht niemandem ein Zacken aus der Krone wenn Innerorts darauf geachtet wird die Belastung der Anwohner auf ein Minimum zu Reduzieren - ein Generalverdacht gegen bzw. ein Aufruf zur Hexenjagd auf die bösen Buben auf ihren viel zu lauten Maschinen ist meiner Meinung nach, gerade in einer Motorradzeitschrift leider völlig daneben.

      So kommt der Autor leider rüber wie ein Paradebeispiel des Deutschen Michels - einem Paragraphenreiter erster Güte der jeglicher Abweichung von der Norm gleich mit der nuklearen Option begegnen will. Eine Verbesserung des Gemeinschaftssinns unter "Bikern" und eine Verhaltensänderung eventuell besonders auffälliger Kollegen erreicht man aber nur mit dem erhobenen Zeigefinger am allerwenisten.

      Allzeit knitterfreie Fahrt und freie Straßen,

      schöne Grüße
      Mercurio
    • Mercurio schrieb:

      frage ich
      mich ernsthaft was aus der vielbeschworenen Gemeinschaft der Motorradfahrer geworden ist.
      Hallo erst mal Ferdinand.

      Nein, es ist keine Gemeinschaft und war es auch noch nie.
      Es sind nur zufällig Individuen, welche die gleiche Art von Fortbewegung gewählt haben und diese durchaus unterschiedlich interpretieren.
      Da gibt es Cruiser, Racer, Crosser und die alle haben bis auf 2 Räder wenig gemeinsam.

      Und in allen diesen Gruppen gibt es welche, die sich nicht benehmen können.
      Die im ersten Gang durch Ortschaften brüllen, die die den ganzen Tag eine ortsnahe Steige rauf und runter heizen und dabei auch nicht mit Drehzahl geizen und die, die aus Spaß über Wanderwege knallen und dabei Spaziergänger gefährden.

      Diese Individuen sind es, welche alle Zweiradfahrer in Misskredit bringen. Die sind hauptverantwortlich für die Repressalien, welche von NichtZweiradfahrern gefordert werden.
      Es wäre schön, diese zur Vernunft zu bringen, ist aber völlig unrealistisch.
      Reden hilft nicht, denn sie glaubten, sie hätten das Recht auf Spaß und niemand könne ihnen verbieten, eine öffentliche Straße so oft zu fahren, wie sie wollen.
      Wie so oft im Leben: Ein Irrtum. Würgauer ist dicht, es werden andere folgen.

      Solange es einzelne gibt, die glauben, sie könnten sich alles herausnehmen, wird die breite Masse Motorrädern weiterhin ablehnend gegenüberstehen und entsprechende Maßnahmen fordern.

      Ist schade, ist aber so.
      Gruss, Floh

      Siegen, stürzen oder Defekt vortäuschen - kann ich!

      It's not the speed that kills. It's the sudden stop.
    • Wenn aber die Strafmaßnahmen (z.B. Streckensperrungen) auch prüfbaren Erfolg haben sollen, müsste ja das Fahrverbot wie es aktuell am Berg verhängt wurde nach einem Jahr oder einer Saison auch wieder - auf Bewährung - aufgehoben werden.
      Wenn es dann gelungen ist, die Verursacher (wer das auch immer sein sollte) zum Nachdenken zu bringen, könnte ja die Strecke wieder für alle an allen Tagen offen sein.

      Ich brauch den Berg nicht, aber die Umleitung ist sowas von Scheiße, dass ich mich wundere, das da noch nichts über Häufung von Unfällen zu lesen war.

      Gruß

      Thomas
    • nairolF schrieb:

      Mercurio schrieb:

      frage ich
      mich ernsthaft was aus der vielbeschworenen Gemeinschaft der Motorradfahrer geworden ist.
      Hallo erst mal Ferdinand.
      Nein, es ist keine Gemeinschaft und war es auch noch nie.
      Hi Floh,

      das ist aber eine ziemlich pessimistische Sichtweise. :(

      Gott sei Dank habe ich aber genügend Erfahrungen machen dürfen, die mich schon an einen speziellen Zusammenhalt unter den Motorradfahrer glauben lassen.

      Erst letzte Woche hat ich gewissermaßen die Prüfung auf Exempel: Mit der BMW meines Bruders (hatte gerade den Service gemacht) liegen geblieben. In der ersten Ortschaft gleich
      mal von einer ganzen Reihe anderer Motorradfahrer umringt worden, welche alle ihre Hilfe (und Werkstatt) anboten. Da das Maschinchen nach 10 Minuten wieder einigermaßen lief,
      habe ich gedacht ich schau dass ich nach Hause komme - blieb leider im nächsten Dorf gleich wieder liegen.

      Dort hat mich dann ein anderer Motorradfahrer gleich aufgegabelt und mit in seine Garage gelotst. Dort dann den halben Hobel zerlegt (die GS ist wirklich sch... wartungsunfreundlich),
      die Ursache an einem Kabelbruch festgemacht und gleich vor Ort behoben. Ein Bierchen und ein nettes Gespräch gabs oben drauf.

      Auf mein überschwängliches Danke zum Ende kam die Antwort: "Ach was, Motorradfahrer halten doch zusammen". Einfach der Hammer.

      Man sieht also die Gemeinschaft ist für viele nicht nur bloßes Gerede. Natürlich gibt's bestimmt genügend Ausnahmen, aber alles in allem denke ich das es noch genügend Fahrer vom
      alten Schlag gibt für die gegenseitige Unterstützung noch eine Selbstverständlichkeit sind.

      Und um nochmal auf die Ausgangsfrage der Repressalien zurück zu kommen:

      Klar ärgern ich mich auch über die von Dir genannten Idioten - nur sollte jedem klar sein das ein lautes Schreien nach mehr Kontrollen und härteren Strafen nie nur allein
      die entsprechende Zielgruppe treffen wird sondern alle Motorradfahrer. Denn mal im ernst - wer ist schon auf dem Motorrad immer zu hundert Prozent ordnungsgemäß unterwegs.

      Klar 160 auf der Landstraße fahren eher die Bekloppten aber 120? Zack biste schon mal 25-35 Euro ärmer pro Tour. Ups die ABE für Deine Fußrasten / Spiegel / Blinker vergessen? Mängelkarte und weiterer Aufwand / Ärger. Reifen-Verschleißgrenze? Gerade beim Moped schnell mal Defintionssache und damit wieder teuer Geld.

      Von daher kann ich solche Schreihälse wie in dem verlinkten Leitartikel einfach nicht nachvollziehen. Reicht doch schon wenn von Seitens der Anwohner mobil gemacht wird gegen
      die Motorradfahrer. Da müssen wir doch nicht noch freudig ins selbe Horn stoßen. Die Zeche zahlen wir selber.

      Und wie Frankenheizer auch so schön geschrieben hat - ein Verbot das einmal ausgesprochen wurde wird auch so schnell nicht wieder aufgehoben. Von daher mal lieber die Füße stillhalten...