Hallo Mädchen und Jungens - hier ist der Berg-König
Die schlechte Nachricht zuerst: aus ists mit den Dolos, hab sie glattgebügelt und alle Pässe die mir unter die Räder kamen "geräubert".
Ach Kinder muß ich Euch unbedingt erzählen. Also letzten Mittwoch gings los. Anreise ca. 600 Kmchen anschließend gleich noch 3 Pässe mitgenommen. Namen hab ich leider schon wieder vergessen. Dann drei Tage am Gardasee und dort jeden Tag kleine Touren: einmal komplette Gardasee-Rundfahrt (mach ich nie wieder), zweimal Monde Baldo (wunderschön) und zweimal Monte Baldone. Dann am Samstag Aufbruch zur großen Dolomiten Tour. Sind am Samstag ca. 450 Kmchen gefahren. Also Monte Baldone, Bozen, Eggen-Tal
Also irgendwann bei meinem Paß les ich quadro tornanti. Also ich kram meine alten Lateinkenntnisse raus und konnte sogleich quadro übersetzen aber bei Tornante scheiterte ich. Während ich so an dem Wortstamm überlegte, was kann das bloß bedeuten ??? seh ich wie mein Rudelführer vor der Rechtskurve ganz weit links nach außen fährt, und ich denk bei mir: ja was treibt der denn?? kommt auf einmal die erste Spitzkehre. Ich mit meiner schweren Fuhre mit Seitenkoffer, Gepäckrolle und hohem Tankrucksack komm ganz gewaltig ins Rudern (mit Zwischengas im ersten Gang wär beinah umgekippt) und gerade noch so rumgekommen kommt doch dreißig vierzig Meter weiter das nächste Ding. Also Ihr wißt sicher wies weitergeht es waren eben vier hintereinander. Nun weiß auch ich was eine Tornante ist. Der erste hohe Paß, war glaub ich gleich ein über Zweitausender hab ich also tapfer gekämpft und geschwitzt und geflucht und mir geschworen: nie wieder tu ich mir sowas an. Noch dazu war ab der Hälfte der Strecke mein Rudelführer entschwunden und ich verzweifelnd kämpend hangele mich durch ungezählte Tornantis (ich kann das Wort schon nicht mehr hören) zur Spitze empor. Motorräder ohne Ende (rauf wie runter) Radfahrer ebenso !!!!! und nun das schärfste. Ab der Hälfte hängt doch so eine Afrika-Twin oder wie die Kutsche heißt in meinem Genick. Also bei jeder kleinsten Geraden hab ich den zweiten Gang bis in den roten Bereich gerissen und da war der Knabe natürlich nicht mehr zu sehen, aber bei jeder verfluchten Tornante hing er mir wieder im Genick. Ich habe insgeheim den Tag verflucht, an dem ich geboren wurde. Aber tapfer bin ich auf der Paßhöhe zu ihm hin und mich entschuldigt, dass ich ihn womöglich aufgehalten habe. Was soll ich sagen, der war glatt fast so alt wie ich, Nürnberger Kennzeichen und hat ganz gönnerhaft gelächelt und gemeint man müßte ja nicht unbedingt immer die Pässe so raufdonnern und lieber einmal mehr gebremst als einmal zu wenig.
Nun wie gesagt daraufhin gings immer besser und wir sind dann in die Sella-Runde eingebogen, Pässe ohne Ende (alles was Rang und Namen hat) insgesamt so an die 400 Kmlein. Zum Schluß hab ich mich schon ein ganz klein wenig wie Luis Trenker als König der Berge gefühlt. Und dann ziemlich beim letzten Paß, weiß genau das war der Passo di Giau, da war ich fast oben, bin gerade eines der letzten Rechts-Tornäntchen gefahren mit voller Schräglage (für meine Verhältnisse) hör ich hinter mir ein Röhren und werd gleichzeitig links u n d r e c h t s überholt. Am liebsten wär ich schreiend vom Motorrad gehupft und hätt in den Asphalt gebissen. Also ich sag Euch: noch nie in meinem Leben hat mich einer auf dem Motorrad rechts überholt. All mein Selbstbewußtsein, mein mühsam erkämpfter Stolz auf tausenden durchpflügten Tornantis - alles dahin. Hab mich dann damit getröstet dass diese Rowdies nie und nimmer dreißig Jahre und mehr Motorrad fahren werden wie ich, und bei der nächsten natürlichen Selektion ausgesondert werden. Und dann werde ich in ihre unwürdigen Gräber spucken, jawohl das werd ich. Abschließend sind wir dann noch in einen Wellnesschuppen in Südtirol bei Brunneck irgendwo gefahren, und dort habe ich dann meine Wunden geleckt wie ein waidwunder Stier. Am Sonntag dann nochmals schlaffe 600 klitzekleine Kilometerlein (auf der Dosenbahn hab ich dann den ganzen Hubraumzwergen jenseits der 200KM-Marke dann gezeigt wo der Hammer hängt). Insgesamt hab ich dann exakt 2200 KM in fünf Tagen abgespult und 10 bis 15 Pässe mitgenommen. Aber schön wars, werd ich unbedingt bald wiederholen. Bin nämlich jetzt so langsam tornantosüchtig geworden, schade nur dass in der Rhön und auch sonst nirgendwo bei uns derart geniale Kürvchen gibt.
Die Linke zum Gruße
Der Tornanto-König aus der Rhön (Jamaha-Franz)
Die schlechte Nachricht zuerst: aus ists mit den Dolos, hab sie glattgebügelt und alle Pässe die mir unter die Räder kamen "geräubert".
Ach Kinder muß ich Euch unbedingt erzählen. Also letzten Mittwoch gings los. Anreise ca. 600 Kmchen anschließend gleich noch 3 Pässe mitgenommen. Namen hab ich leider schon wieder vergessen. Dann drei Tage am Gardasee und dort jeden Tag kleine Touren: einmal komplette Gardasee-Rundfahrt (mach ich nie wieder), zweimal Monde Baldo (wunderschön) und zweimal Monte Baldone. Dann am Samstag Aufbruch zur großen Dolomiten Tour. Sind am Samstag ca. 450 Kmchen gefahren. Also Monte Baldone, Bozen, Eggen-Tal
Also irgendwann bei meinem Paß les ich quadro tornanti. Also ich kram meine alten Lateinkenntnisse raus und konnte sogleich quadro übersetzen aber bei Tornante scheiterte ich. Während ich so an dem Wortstamm überlegte, was kann das bloß bedeuten ??? seh ich wie mein Rudelführer vor der Rechtskurve ganz weit links nach außen fährt, und ich denk bei mir: ja was treibt der denn?? kommt auf einmal die erste Spitzkehre. Ich mit meiner schweren Fuhre mit Seitenkoffer, Gepäckrolle und hohem Tankrucksack komm ganz gewaltig ins Rudern (mit Zwischengas im ersten Gang wär beinah umgekippt) und gerade noch so rumgekommen kommt doch dreißig vierzig Meter weiter das nächste Ding. Also Ihr wißt sicher wies weitergeht es waren eben vier hintereinander. Nun weiß auch ich was eine Tornante ist. Der erste hohe Paß, war glaub ich gleich ein über Zweitausender hab ich also tapfer gekämpft und geschwitzt und geflucht und mir geschworen: nie wieder tu ich mir sowas an. Noch dazu war ab der Hälfte der Strecke mein Rudelführer entschwunden und ich verzweifelnd kämpend hangele mich durch ungezählte Tornantis (ich kann das Wort schon nicht mehr hören) zur Spitze empor. Motorräder ohne Ende (rauf wie runter) Radfahrer ebenso !!!!! und nun das schärfste. Ab der Hälfte hängt doch so eine Afrika-Twin oder wie die Kutsche heißt in meinem Genick. Also bei jeder kleinsten Geraden hab ich den zweiten Gang bis in den roten Bereich gerissen und da war der Knabe natürlich nicht mehr zu sehen, aber bei jeder verfluchten Tornante hing er mir wieder im Genick. Ich habe insgeheim den Tag verflucht, an dem ich geboren wurde. Aber tapfer bin ich auf der Paßhöhe zu ihm hin und mich entschuldigt, dass ich ihn womöglich aufgehalten habe. Was soll ich sagen, der war glatt fast so alt wie ich, Nürnberger Kennzeichen und hat ganz gönnerhaft gelächelt und gemeint man müßte ja nicht unbedingt immer die Pässe so raufdonnern und lieber einmal mehr gebremst als einmal zu wenig.
Nun wie gesagt daraufhin gings immer besser und wir sind dann in die Sella-Runde eingebogen, Pässe ohne Ende (alles was Rang und Namen hat) insgesamt so an die 400 Kmlein. Zum Schluß hab ich mich schon ein ganz klein wenig wie Luis Trenker als König der Berge gefühlt. Und dann ziemlich beim letzten Paß, weiß genau das war der Passo di Giau, da war ich fast oben, bin gerade eines der letzten Rechts-Tornäntchen gefahren mit voller Schräglage (für meine Verhältnisse) hör ich hinter mir ein Röhren und werd gleichzeitig links u n d r e c h t s überholt. Am liebsten wär ich schreiend vom Motorrad gehupft und hätt in den Asphalt gebissen. Also ich sag Euch: noch nie in meinem Leben hat mich einer auf dem Motorrad rechts überholt. All mein Selbstbewußtsein, mein mühsam erkämpfter Stolz auf tausenden durchpflügten Tornantis - alles dahin. Hab mich dann damit getröstet dass diese Rowdies nie und nimmer dreißig Jahre und mehr Motorrad fahren werden wie ich, und bei der nächsten natürlichen Selektion ausgesondert werden. Und dann werde ich in ihre unwürdigen Gräber spucken, jawohl das werd ich. Abschließend sind wir dann noch in einen Wellnesschuppen in Südtirol bei Brunneck irgendwo gefahren, und dort habe ich dann meine Wunden geleckt wie ein waidwunder Stier. Am Sonntag dann nochmals schlaffe 600 klitzekleine Kilometerlein (auf der Dosenbahn hab ich dann den ganzen Hubraumzwergen jenseits der 200KM-Marke dann gezeigt wo der Hammer hängt). Insgesamt hab ich dann exakt 2200 KM in fünf Tagen abgespult und 10 bis 15 Pässe mitgenommen. Aber schön wars, werd ich unbedingt bald wiederholen. Bin nämlich jetzt so langsam tornantosüchtig geworden, schade nur dass in der Rhön und auch sonst nirgendwo bei uns derart geniale Kürvchen gibt.
Die Linke zum Gruße
Der Tornanto-König aus der Rhön (Jamaha-Franz)
Die Rhön ist schön - jedoch noch schöner sind die Rhöner