Hi,
hier auch noch ein Bericht meiner ersten Alpentour von 1.500 km.
Bin am Freitag um Punkt 10 Uhr in NEA los gefahren. Nach langweiligen 200 Autobahn-KMs bin ich nach München auf die Landstraße am Tegernsee vorbei über den Aachenpass gefahren. Fast nix los gewesen, den Blick immer wieder auf das herrliche Alpenpanaroma gerichtet. Anschließend kurz vor Innsbruck für 10 Minuten auf die Autobahn um dann nach der Berg-Isel Schanze auf der alten Brenner Staatsstraße Richtung Sterzing zu fahren. Das Wetter war klasse, die Aussicht toll. Nun ging's in Richtung meines ersten richtigen Alpenpasses. (War noch nie vorher mit dem Bike so richtig in den Alpen).
Links und rechts am Fuße des Jaufenpasses Bikergruppen, vor mir der letzte Kreissverkehr und die letzte Kneipe rechts. Schon ging's los. Erster Eindruck: erstaunlich gute Straßenqualität - zumindest größtenteils. Ich bin eigentlich eher gemütlich unterwegs, es fängt aber langsam an, in der Gashand zu jucken. Vor Aufwärts-Rechtskehren hab ich erst Mal Respekt. Nach den ersten Kehren merke ich, dass es ganz gut geht. Ich hab mal nen Tipp bekommen: Ich dreh leicht am Gas und dosiere gleichzeitig mit der Fußbremse. Dadurch kann ich in den Aufwärts-Rechtskehren weicher durchfahren (Später war es kein Problem mehr, da ich sie etwas schneller durchfuhr )
Jetzt dreh ich die (ersten drei) Gänge schon ganz ordentlich aus. Die ersten "Kollegen" tauchen vor mir auf. Ich warte auf ne gute Gelegenheit und schnapp' mir die Jungs (und Mädels). Naja, war nicht wirklich schwierig, denn die fuhren recht gemütliche Chopper und Tourer/Enduros.
Bei meiner ersten Auffahrt auf einen (fast) 2.000er hat mich gar keiner überholt. Naja, es waren nachmittags um halb vier auch nicht sooo viele Leute unterwegs. Trotzdem hat es meinem Selbstvertrauen nicht geschadet, dass ich mich nicht als (Spaß-)Bremse bewegt habe. UND ES LAG AUCH NICHT AN MEINER QUERSCHLANKEN FIGUR......
Nach ner Pause, etwas für's leibliche (Un-)Wohl (Die Currywurst ist NICHT zu empfehlen!) ging's auf der anderen Seite mit wunderbarem Blick ins Tal bergab. Runterwärts bin ich immer sehr zurückhaltend gefahren. Sportlich den Berg runter macht mir keinen großen Spaß, deshalb hab ich auch - natürlich trotzdem ich auf den Verkehr vor und hinter mir geachtet hatte - etwas mehr die Aussicht genossen. Eigentlich bei so ziemlich jeder Abfahrt: Rauf zügig - Runter gemütlich.
Dann ging es über Meran nach Mölten. Das liegt zwischen Meran und Bozen auf der Ostseite auf einem Hochplateau. Gut zu empfehlen, da man für die Anfahrt rund 20 Kehren von 250 m auf rund 1.300 m hochjagen kann. Von dort aus kann man auch auf der Rückseite Richtung Bozen über Jenesien (das ist kein ehemaliger GUS-Staat sondern ein Dorf bei Bozen) am Stadtrand von Bozen das Tal Richtung Penser Joch hochfahren, oder ein Stück durch Bozen hindurch Richtung Norden in das Eggental fahren, das besonders am Anfang beeindruckend ist. Am Samstag bin ich dort dann durch die erst enge, teilweise gerade mal 20 m breite Schlucht, kurvenreiche Straße gefahren, die sich die paar Meter mit einer Klamm teilt. In Richtung Karerpass/Karersee gute Straßen und herrliche Natur.
Dort wurde ich dann gleich von 2 großen BMWs vernascht. War mir egal. Mir hat die XX sehr gute Dienste geleistet und ich hab ja nicht vor, bei irgendwelchen Alpenpassrennen mit zu machen. Ich bin zügig aber nicht hirnlos unterwegs. Der Durchzug der großen Boxer ist schon beeindruckend. Kein Wunder, dass bald jedes 4. Moped ne BMW gewesen schien.
Bei einigen, die mich in der Folge dann überholten, hatte ich allerdings schon das Gefühl, dass sie vor der Auffahrt das Hirn erst einmal in den Tankrucksack gepackt haben, bevor sie losgedonnert sind.
Danach bin ich erst einmal alles gefahren, das mit ...Joch oder ...Pass geendet hat.
Sonntag dann über das Penser Joch, Timmelsjoch (wurde an diesem Wochenende geöffnet; hat mir nicht sehr gefallen. Straßenqualität oben sehr schlecht. Italienische Seite spannender und kostenlos. Ösis verlangen für eine Abfahrt 11 Euronen! Und das für die langweilige und nervige Strecke -> sehr viele Längsfräsungen).
Danach über den Fernpass und Reute ein Stück Landstraße und dann auf der Ulmer Autobahn (A7) gen NEA.
Fazit: Mein nächster Urlaub in ein paar Wochen geht wieder dort hin. Es gibt noch viele Pässe, die ich dort fahren will. Außerdem möchte ich mir mehr Zeit für die Landschaft nehmen und a bissl fotografieren.
Warnung:
- Es wird immer wichtiger auch den rückwärtigen Verkehr zu beobachten. Es kommt zuweilen vor, dass man auf beiden Seiten gleichzeitig überholt wird.
- Die Radfahrer sind teilweise ein echtes Problem: Man kommt um einen Felsvorsprung herum und es schleichen drei Radler nebeneinander, den mittleren mit sich schiebend. Da muss man schon den Anker werfen, wenn man auf so eine Kühlerfigur verzichten will.
- Die leistungsschwächeren Mopeds werden teilweise von Fahrern betrieben, die bei einem leicht geschwungenen, übersichtlichen Teilstück gerne ohne nach hinten zu schauen die Falllinie wählen. Das ist dann grad der Zeitpunkt, in dem man prima überholen könnte, wenn Falllinie nicht gleichzeitig "kurvenschneiden" bedeuten würde. Mein Tipp: kurz anhupen und dann erst überholen. So kann der Fahrer vor Euch eine kurze Traumpause machen und auf seiner Spur bleiben. Das hat auch prima bei Autos funktioniert.
Spar-Tipp:
Evtl. in Österreich an der A-I Grenze eine Pension suchen, dort für ca. 1,06 Euro Normalbenzin tanken und einiges an Benzingeld sparen. Lohnt sich, wenn man ein paar Tage länger dort verbringt. Mir hat es allerdings in Mölten gut gefallen, wenn auch die Spritpreis nur ca. 10-15 Cent unter unseren liegen.
Gruß
Gerd
hier auch noch ein Bericht meiner ersten Alpentour von 1.500 km.
Bin am Freitag um Punkt 10 Uhr in NEA los gefahren. Nach langweiligen 200 Autobahn-KMs bin ich nach München auf die Landstraße am Tegernsee vorbei über den Aachenpass gefahren. Fast nix los gewesen, den Blick immer wieder auf das herrliche Alpenpanaroma gerichtet. Anschließend kurz vor Innsbruck für 10 Minuten auf die Autobahn um dann nach der Berg-Isel Schanze auf der alten Brenner Staatsstraße Richtung Sterzing zu fahren. Das Wetter war klasse, die Aussicht toll. Nun ging's in Richtung meines ersten richtigen Alpenpasses. (War noch nie vorher mit dem Bike so richtig in den Alpen).
Links und rechts am Fuße des Jaufenpasses Bikergruppen, vor mir der letzte Kreissverkehr und die letzte Kneipe rechts. Schon ging's los. Erster Eindruck: erstaunlich gute Straßenqualität - zumindest größtenteils. Ich bin eigentlich eher gemütlich unterwegs, es fängt aber langsam an, in der Gashand zu jucken. Vor Aufwärts-Rechtskehren hab ich erst Mal Respekt. Nach den ersten Kehren merke ich, dass es ganz gut geht. Ich hab mal nen Tipp bekommen: Ich dreh leicht am Gas und dosiere gleichzeitig mit der Fußbremse. Dadurch kann ich in den Aufwärts-Rechtskehren weicher durchfahren (Später war es kein Problem mehr, da ich sie etwas schneller durchfuhr )
Jetzt dreh ich die (ersten drei) Gänge schon ganz ordentlich aus. Die ersten "Kollegen" tauchen vor mir auf. Ich warte auf ne gute Gelegenheit und schnapp' mir die Jungs (und Mädels). Naja, war nicht wirklich schwierig, denn die fuhren recht gemütliche Chopper und Tourer/Enduros.
Bei meiner ersten Auffahrt auf einen (fast) 2.000er hat mich gar keiner überholt. Naja, es waren nachmittags um halb vier auch nicht sooo viele Leute unterwegs. Trotzdem hat es meinem Selbstvertrauen nicht geschadet, dass ich mich nicht als (Spaß-)Bremse bewegt habe. UND ES LAG AUCH NICHT AN MEINER QUERSCHLANKEN FIGUR......
Nach ner Pause, etwas für's leibliche (Un-)Wohl (Die Currywurst ist NICHT zu empfehlen!) ging's auf der anderen Seite mit wunderbarem Blick ins Tal bergab. Runterwärts bin ich immer sehr zurückhaltend gefahren. Sportlich den Berg runter macht mir keinen großen Spaß, deshalb hab ich auch - natürlich trotzdem ich auf den Verkehr vor und hinter mir geachtet hatte - etwas mehr die Aussicht genossen. Eigentlich bei so ziemlich jeder Abfahrt: Rauf zügig - Runter gemütlich.
Dann ging es über Meran nach Mölten. Das liegt zwischen Meran und Bozen auf der Ostseite auf einem Hochplateau. Gut zu empfehlen, da man für die Anfahrt rund 20 Kehren von 250 m auf rund 1.300 m hochjagen kann. Von dort aus kann man auch auf der Rückseite Richtung Bozen über Jenesien (das ist kein ehemaliger GUS-Staat sondern ein Dorf bei Bozen) am Stadtrand von Bozen das Tal Richtung Penser Joch hochfahren, oder ein Stück durch Bozen hindurch Richtung Norden in das Eggental fahren, das besonders am Anfang beeindruckend ist. Am Samstag bin ich dort dann durch die erst enge, teilweise gerade mal 20 m breite Schlucht, kurvenreiche Straße gefahren, die sich die paar Meter mit einer Klamm teilt. In Richtung Karerpass/Karersee gute Straßen und herrliche Natur.
Dort wurde ich dann gleich von 2 großen BMWs vernascht. War mir egal. Mir hat die XX sehr gute Dienste geleistet und ich hab ja nicht vor, bei irgendwelchen Alpenpassrennen mit zu machen. Ich bin zügig aber nicht hirnlos unterwegs. Der Durchzug der großen Boxer ist schon beeindruckend. Kein Wunder, dass bald jedes 4. Moped ne BMW gewesen schien.
Bei einigen, die mich in der Folge dann überholten, hatte ich allerdings schon das Gefühl, dass sie vor der Auffahrt das Hirn erst einmal in den Tankrucksack gepackt haben, bevor sie losgedonnert sind.
Danach bin ich erst einmal alles gefahren, das mit ...Joch oder ...Pass geendet hat.
Sonntag dann über das Penser Joch, Timmelsjoch (wurde an diesem Wochenende geöffnet; hat mir nicht sehr gefallen. Straßenqualität oben sehr schlecht. Italienische Seite spannender und kostenlos. Ösis verlangen für eine Abfahrt 11 Euronen! Und das für die langweilige und nervige Strecke -> sehr viele Längsfräsungen).
Danach über den Fernpass und Reute ein Stück Landstraße und dann auf der Ulmer Autobahn (A7) gen NEA.
Fazit: Mein nächster Urlaub in ein paar Wochen geht wieder dort hin. Es gibt noch viele Pässe, die ich dort fahren will. Außerdem möchte ich mir mehr Zeit für die Landschaft nehmen und a bissl fotografieren.
Warnung:
- Es wird immer wichtiger auch den rückwärtigen Verkehr zu beobachten. Es kommt zuweilen vor, dass man auf beiden Seiten gleichzeitig überholt wird.
- Die Radfahrer sind teilweise ein echtes Problem: Man kommt um einen Felsvorsprung herum und es schleichen drei Radler nebeneinander, den mittleren mit sich schiebend. Da muss man schon den Anker werfen, wenn man auf so eine Kühlerfigur verzichten will.
- Die leistungsschwächeren Mopeds werden teilweise von Fahrern betrieben, die bei einem leicht geschwungenen, übersichtlichen Teilstück gerne ohne nach hinten zu schauen die Falllinie wählen. Das ist dann grad der Zeitpunkt, in dem man prima überholen könnte, wenn Falllinie nicht gleichzeitig "kurvenschneiden" bedeuten würde. Mein Tipp: kurz anhupen und dann erst überholen. So kann der Fahrer vor Euch eine kurze Traumpause machen und auf seiner Spur bleiben. Das hat auch prima bei Autos funktioniert.
Spar-Tipp:
Evtl. in Österreich an der A-I Grenze eine Pension suchen, dort für ca. 1,06 Euro Normalbenzin tanken und einiges an Benzingeld sparen. Lohnt sich, wenn man ein paar Tage länger dort verbringt. Mir hat es allerdings in Mölten gut gefallen, wenn auch die Spritpreis nur ca. 10-15 Cent unter unseren liegen.
Gruß
Gerd