oder: Alle Jahre wieder!

Am kommenden Samstag den 25. Oktober findet wieder "rund um Hollfeld" die nationale Automobil-Rallye "Fränkische Schweiz" statt. [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/h045.gif]

Deshalb werden auch wieder einige kleine Strecken - sogenannte WPs - gesperrt. Die Hauptstrecken für Moppedfahrer betriffts aber so gut wie gar nicht, aber auf den Verbindungsetappen (u.a. wohl auch ein Teil der B22 und ein Teil des oberen Wiesenthtales) könnt etwas mehr los sein als an einem "normalen" Samstag, bedingt auch durch den hohen Zuschaueranteil. Interessant wirds eh erst wieder ab 12 Uhr, wenn die Wertungen laufen.

Solltet ihr also am kommenden SA mal auf solche Autos (erkennbar an meist quietschbunten Lackierungen und Startnummern auf den Türen) treffen, die da quer durch die Fränkische mehr oder weniger hilflos umherzappeln: Ruhig bleiben - die meisten kennen sich in der Gegend nicht aus umd müssen anhand halbwegs ungenauer Karten die nächste WP ansteuern.

Ich poste und wiederhole es deshalb mal hier, da mit einem verstärktem Verkehrsaufkommen in dem Gebiet zu rechnen sein wird. Und selbstverständlich ist da auch die Trachtengruppe Grün-Weiss verstärkt vertreten, also brav bleiben!

Mehr Infos gibts hier: msc-fr-schweiz.de/html/rallye.html

Ob ich dieses Jahr wieder einen Beifahrerplatz bekomme ist seit heute abend wieder fraglich... Leider!

EDIT: Videos gibts hier von 2005 und 2006

Beifahrer #162

Tja - war wohl nix!
Freitag nachmittag gibt der "Arbeitsplatz" beim Aufladen auf den Hänger bereits seltsame Geräusche von sich.....

Ergo - man ist diese Jahr wieder als Zuschauer aktiv.

Dann am Samstag bekommt man mit wie Bekannten "reihenweise das Material ausgeht". (Team A platzt das Getriebe bereits beim Abfahren der WPS, den Anderen geht auf WP1 der Motor hoch...usw....)
Aber irgendwie freu ich mich auf nächstes Jahr.

Warum tut man sich eigentlich sowas freiwillig an?

Original von nairolF
war da das Roadbook falsch, oder warum sind die alle an der gleiche Stelle abgeflogen?

Nein - das "Gebetbuch" erstellt jedes Team für sich selbst am Vormittag.

Hut ab - ich hatte es in meiner aktiven Laufbahn nie bis zu diesem Punkt gebracht!

Original von Buckenhofen-Bandit
Und was ist mit dem niedlichen Corsa weiter passiert? Überschlag oder was?

Tja....

Original von Buckenhofen-Bandit
Und jetzt macht ihr das alles aus Eigeninitiative,oder habt ihr wieder ein Team? Würd mich echt mal interessieren wie das alles so läuft!

Wenn man selber aktiv werden möchte: Erstmal muß das
Interesse an diesem Hobby vorhanden sein. DAS ist noch das Einfachste. Als nächster Schritt muß man bereit sein, Unmengen an Kohle in eine Art Geldverbrennungsmaschine zu werfen. Dann brauchts vor allem noch jemanden, der bei dem kompleten Blödsinn mitmacht, Rallyesport ist Teamsport. Entweder verfügt dieser Jemand über viel Geld, fahrerisches Talent, eine kleine Werkstatt oder einen Platz zum Schrauben, zudem noch Ahung von KfZ-Mechanik. Wenn nix davon vorhanden ist muß er wenigstens den Mumm haben sich rechts daneben zu setzen , auf Gedei und Verderb dem Fahrer ausgeliefert zu sein - ohne Bremspedal mit dem er die Geschwindigkeit regeln könnte. Dabei muß er auch noch fehlerfrei einen Aufschrieb im Renntempo vorlesen können, den er vormittags im Auto selbst erstellt hat. (Kleiner Tipp: Versuch mal eine Zeitung zu lesen während dir jemand permanent ins Ohr schreit und dabei noch auf den Hinterkopf haut.)
Eine „Schrauberbude“ und/oder mechanisches Können ist dann trotzdem von jemanden gefragt.

Weiter geht's mit dem Fahrgerät: In welcher Klasse soll man mitmischen? G, F, H, N? Hääääh - Nix verstanden? Macht nix. Selber ein Auto nach den erforderlichen Vorschriften aufbauen ist quasi eine nicht-enden-wollende Aufgabe, ein „fertiges“ Auto zu kaufen geht quasi gar nicht. „Fertig“ bedeutet nämlich in diesem Sinne das die Karosse krumm ist und nur noch von den Aufklebern zusammengehalten wird. Ehrlich – niemand verkauft da was „Ready-to-Race“! Basteln und bauen ist angesagt.

Sollte es dann doch wider Erwarten soweit sein geht's weiter: Die Mitgliedschaft in einem Verein ist da noch das Einfachste, ergibt sich sozusagen von selbst. Braucht man aber um eine Lizenz vom DMSB zu bekommen. Dann sollte man auch mal einen Fahrerlehrgang z.B. beim ADAC mitmachen, damit einem der Ablauf einer Rallye und einiges an Fahrtipps beigebracht werden. Immer noch nicht genug? OK- fangen wir jetzt mal an auf Rallye zu gehen. Neueste Vorschriften geben u.a. auch vor, daß man einen kpl Fahreranzug incl feuerfester Unterwäsche, Handschuhe usw usw braucht, als Helm kann an auch nicht den Moppedhelm nehmen. (Wär ja auch zu einfach) Summasumarum sind für das Outfit mal locker 500 € wech. Pro Person, natürlich! (Es sei denn, man kennt jemanden aus dem Forum, der sein Set mal für eine Veranstaltung ausleiht! )

Die Veranstaltung an sich: Wenns in der näheren Umgebung ist? Geht so, ist aber recht selten. Ausnahmen sind die „Fränkische Schweiz“ oder „Nürnberger Land“. Da reichts dann, wenn man sich SA früh gg 5 Uhr aus dem Bett quält – technische Abnahme am Vorabend vorausgesetzt. Dann fährt man erneut zum Rallyezentrum, holt sich seine Unterlagen und sein Auto ab, welches man auf dem (u.U. Ausgeliehenen) Hänger dorthin gekarrt hat, schließlich kann der Hobel vor Kraft kaum mehr laufen. Ist die Veranstaltung weiter entfernt kann man eine Stunde länger schlafen, braucht aber ein Hotelzimmer in der Nähe, da dann die Anreise bereits Freitags erfolgt – einen verständnissvollen Chef brauchts also auch noch.

Die Rallye an sich ist spassig: Vormittag wird lustig in der Gegend umeinandergegondelt, geniest Landschaft und macht seinen Aufschrieb. So ab mittags beginnt dann langsam das Adrenalin ausm Ohr zu tropfen, es geht los. Jetzt wird ohne Rücksicht auf Verluste durchs Gehölz gebrochen, uneinsehbahre Kuppen auf Feldwegen werden „voll“ genommen wenns der Co ansagt (hat man ihm schließlich vormittags genau so diktiert) und das Heck versucht ständig einen zu überholen.“Voll“ heißt hier in etwa Tempo zwischen 160-180 km/h. Die Angststreifen befinden sich hier nicht auf dem Reifen sondern in der (immerhin feuerfesten) Unterhose.

Läufts ists ganz arg Prima: Abends wird mit den anderen Gegnern einer aufgesoffen bis der Arzt kommt. Dafür benötigt man eine weitere Nacht das Hotelzimmer, will am nächsten Tag sterben und die Bayer-Werke (Aspirin-Hersteller) richten ihre Weihnachtsfeier auf deinen Namen hin aus.
Gewinnen ist eine ganz schlimme Sache, da zahlt man nämlich ganz viel für die Anderen mit.
Wenn denn mal nicht so ganz läuft wie geplant, der angebrütete Beifahrer was falsches ansagt, eine Ölspur auf der Straße liegt, ein Stein die Fuhre aushebelt oder ähnliches landet die Kiste im Acker oder Wald. Meistens ists hierbei kein Problem wieder zurückzufinden zum Rallyezentrum, Hilfe wird da ruckzuck angeboten. Dort heißts dann die Überbleibsel auf den Hänger zu schaffen, den Klumpen Altmetall nach Hause zu karren und dann beginnt das Spiel von vorne.

Alles weitere erklärt sich für den Laien in dem kleinen Rallye-Lexikon

Hab ich eigentlich schon mal gefragt, warum man sich sowas freiwillig antut?