Chilenisches Timing bei Chaleco, VW an der Spitze

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    • Chilenisches Timing bei Chaleco, VW an der Spitze

      Vor dem Ruhetag, an dem die Dakar in Valparaiso Rast macht, hat Francisco Lopez den ersten Etappen-Sieg seiner Karriere bei der Dakar verbucht. Kurz vor dem Überqueren der chilenischen Grenze hat der ehemalige Weltmeister der 450-ccm-Klasse einen Meilenstein in seiner Karriere erreicht.

      Francisco Lopez gehört nicht zu der Sorte Mensch, die lieber die Bremse ziehen, um Siege auf einen späteren Zeitpunkt aufzuschieben. Er hat genau das richtige Timing. An dem Tag, an dem die Dakar zum ersten Mal in ihrer Geschichte chilenischen Boden betritt, feiert die aussichtsreichste nationale Nachwuchshoffnung im Wettbewerb ihren allerersten Sieg bei einer Wertungsprüfung der Rallye Dakar. Mit einem Rückstand von etwa 2h00 auf Marc Coma in der Gesamtwertung ist «Chaleco» klar geworden, dass er nur noch auf einigen Etappen brillieren musste, um seine Dakar-Teilnahme in einen Erfolg zu verwandeln. Durch das Betreten chilenischen Bodens als Sieger ist ihm vermutlich in nächster Zeit der Jubel der Massen bei der Durchquerung des ganzen Landes gewiss. Aber die «Chaleco Tour» könnte auch mit einem Aufstieg des chilenischen Piloten in der Rangliste auf den beiden Etappen nach dem Ruhetag einhergehen. Denn das Podium ist nur noch 35 Minuten entfernt.

      Der Kampf um die Führung in der Gesamtwertung hat durch diese verkürzte Wertungsprüfung auf einem mitunter schlammigen Gelände, die einige an die Läufe der Enduro-Meisterschaften erinnert hat, keine entscheidende Wende erhalten. Der an zweiter Position gestartete Marc Coma hat ständig den Kontakt zu Cyril Despres gehalten, der heute als Erster auf die Piste musste. Mit der zweitbesten Tageszeit zahlt sich seine langfristige Konstanz weiterhin aus. Der Ruhetag könnte sich für den Spanier kaum geruhsamer ankündigen, da er auf einen satten Vorsprung von 51 Minuten auf Jonah Street bauen kann. Dem Amerikaner, der unterwegs ein wenig Zeit vertrödelt hat (nahezu 15’ Rückstand auf die Zeit von Lopez), sitzt nun David Frétigné im Nacken. Die Chancen des Yamaha-Piloten, dem solche Wertungsprüfungen liegen, sind ebenfalls gestiegen, weil Jordi Viladoms aufgrund von Reifenproblemen auf Rang fünf abgerutscht ist.

      Im Autorennen hat es auf dieser zugegebenermaßen kurzen Etappe vor dem Ruhetag erneut viel Bewegung gegeben. Nach der Aufgabe des zeitweiligen Gesamtführenden Nasser Al Attiyah am Vorabend, erwischte Titelverteidger Stéphane Peterhansel einen rabenschwarzen Tag. Die Erlebnisse seines Renntages gleichen einem Albtraum: Kilometer 57, sein Mitsubishi Lancer Racing beginnt zu brennen, doch sobald das anfängliche Feuer gebändigt ist bricht der sechsfache Gewinner der Autokategorie wieder auf; rund 20 Kilometer weiter steht das rote Fahrzeug erneut still, diesmal wegen Motorüberhitzung. Das Abenteuer geht bedauerlicherweise für Peter einige Augenblicke später wegen eines vermutlichen Motorschadens zu Ende. Das Mitsubishi-Team hat also 48 schwarze Stunden erlebt. Nach der gestrigen Aufgabe von Luc Alphand kann der japanische Autohersteller nur noch aufJoan Roma hoffen.

      Für das Team von Volkswagen ist es auf seinem triumphalen Weg zusätzliches Glück, dass einer der ärgsten Konkurrenten ausscheidet. Auf dem Weg zur chilensichen Grenze hat Carlos Sainz seinen Siegeshunger gestillt und seinen dritten Tageserfolg bei dieser 31. Dakar-Auflage verbucht. Der unmittelbar hinter seinen Teamgefährten De Villiers und Miller aufgebrochene Madrilene hatte seine helle Freude daran, an jedem Messpunkt die Bestzeit vorzugeben. Letztlich gewinnt er 3’41 vor Miller und 4’13 Robbie Gordon.

      Carlos Sainz übernimmt nebenbei auch wieder das Kommando über das Geschehen und nutzt den leichten Einbruch von De Villiers, der die Etappe als Sechster mit einem Rückstand von über 7 Minuten beendet. In der Gesamtwertung liegt der Spanier lediglich 9’’ vor seinem südafrikanischen Teamgefährten. Ein dritter VW-Pilot, Miller, vervollständigt das vorläufige Podium. Der ärgste Verfolger des deutschen Autoherstellers ist nun Nani Roma mit einer halben Stunde Rückstand.

      Quelle: dakar.com